BLKÖ:Szilágyi, Franz I.

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 166. (Quelle)
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Szilágyi, Franz I. (Schulmann und Fachschriftsteller, geb. zu Somlyó-Ujlak im Krasznaer Comitate [167] am 4. October 1762, gest. 28. December 1828). Die unteren Schulen beendete er in Klausenburg; da seine Eltern mittellos waren, mußte er als Erzieher für seinen weiteren Lebensunterhalt selbst sorgen. Später begab er sich, der in ungarischen protestantischen Familien herrschenden Sitte gemäß, ins Ausland und hörte drei Jahre an der Hochschule in Leyden, vier Jahre an jener in Göttingen philosophische, theologische, philologische und historische Disciplinen. 1794 in seine Heimat zurückgekehrt, trat er in Klausenburg zunächst ein priesterliches Amt an. 1797 aber wurde er am Collegium daselbst Professor der Geschichte und classischen Literatur. (Einige bezeichnen ihn, Andere seinen gleichnamigen Sohn als denjenigen, der sich der erste beim Vortrage der Geschichte statt der bisher üblichen lateinischen der ungarischen Sprache bediente. Herausgeber möchte sich für den Sohn Franz II. erklären, da ja der Vater seine geschichtlichen Vorträge in lateinischer Sprache erscheinen ließ, was mit dem ungarischen Vortrage in der Schule nicht ganz zusammenstimmen will.) Nach 24jähriger Thätigkeit in seinem Lehramte erhielt er 1821 eine Professur der Theologie an demselben Collegium und versah sie bis an sein im Alter von 66 Jahren erfolgtes Ableben. Seine schriftstellerische Thätigkeit umfaßt nachstehende Werke in lateinischer Sprache: „Historia universalis“ (Klausenburg 1816); – Livius enucleatus“ (ebd. 1807); – „Chrestomathia latina“ (ebenda 1805); – „L. Junii moderati Columellae de re rustica libri XII ex recensione soc. Bipontinae“ (ebd. 1820); – „Centum quatuor historiae sacrae“ (ebd. 182.) nach Joh. Hübner’s 104 biblischen Darstellungen aus dem alten und neuen Testamente; – in ungarischer Sprache: „A Reformatio harmadik századjának ünnepén“, d. i. Zur 300jährigen Feier der Reformation (Klausenburg 1818); – „Deák grammatika“, d. i. Grammatik für Schulen (ebd. 18..); – „Az iskolák hasznáról“, d. i. Von dem Nutzen der Schulen (ebd. 1818), eine bei Einweihung des Lehrsaales der reformirten Hauptschule in Klausenburg gehaltene Rede; – und „A közönséges iskolai nevelésnek a házival összehasonlítása“, d. i. Vergleichung der allgemeinen Schulerziehung mit der häuslichen, abgedruckt im VI. Hefte des „Erdélyi Museum“ (d. i. Siebenbürgisches Museum). Ob und wo seine anläßlich seiner Ernennung zum Professor der Theologie gehaltene Festrede: „De vinculo theologiae cum philologia“ im Druck erschienen, ist nicht bekannt. Szilágyi galt als einer der tüchtigsten Professoren des Klausenburger reformirten Collegiums.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 554.