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BLKÖ:Calderini, Carlo Gallo

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 2 (1857), ab Seite: 239. (Quelle)
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Calderini, Carlo Gallo (Ordinarius des Ospedale maggiore in Mailand, geb. zu Mailand 28. April 1797, gest. 7. Jänner 1856). Als Alumnus des Collegiums Ghislieri zu Padua verlegte er sich auf die medicinischen Studien. Nachdem er das Doctorat gemacht, erhielt er eine Anstellung als Chirurg und nach 8 Jahren kam er in’s Ospedale maggiore zu Mailand. Er warf sich mit Vorliebe auf das Studium der ansteckenden Krankheiten und wendete seine darin gemachten Erfahrungen nicht ohne Erfolg in der im J. 1836 ausgebrochenen Cholera-Epidemie an, wobei er sich aufopfernd dem Dienste der Menschheit hingab. Sein fortwährendes Streben, in seinem Fache sich zu vervollkommnen, brachte ihn auf die Idee, in fremden Spitälern Erfahrungen zu sammeln und so bereiste er auf seine Kosten im J. 1840 die Romagna, Toscana u. Neapel. Besonders ward er auch angeregt von dem damals entbrannten Streite der Allopathie und Homöopathie, und er setzte sogar einen Preis von 4000 östr. Lire auf Heilcuren durch homöopathische Aerzte. Aber all seiner Verdienstlichkeit war es nicht gegönnt, Anfeindungen zu entgehen, und er nahm sich diese so zu Herzen, daß er physisch und geistig gebrochen starb. Er schrieb eine „Farmacia economica“ zum Gebrauche in Spitälern, wonach er beauftragt ward, die Aufsicht über diesen Zweig der Medicin zu übernehmen; eine „Memoria sopra una dissertazione del fu dottor Sacco sul vajuolo“; eine andere „Sull’ olio di catapuzia minore“, ein Purgativmittel, das er zuerst anstatt des Croton Tillium anwendete. Im J. 1835 deckte er in einer Schrift über die Venerie die Mißbräuche des Mercurials auf, und in demselben Jahre gab er einen Bericht über die Cholera in Piemont von 1835, welchem zwei andere, über seine eigenen Choleracuren im Mailänder Hospitale und über die Anwendung von Zinkblumen dagegen folgten. 1839 veröffentlichte er eine raisonnirende Geschichte des falschen „Croup“ in den „Effemeridi delle scienze mediche“ und zugleich ein Werk über die „Omeopatia adattata all intelligenza d’ogni classe di persone“. Im J. 1840 schrieb er einen Rechenschaftsbericht über die Clinik von St. Corona, 1841 statistisch-medicinisch-politische [240] Studien. In den Jahren 1843 und 1847 gab er: „Notizie medico-statistiche sulla Pellagra“ mit praktischen Winken und Erfahrungssätzen über die dabei angewendete Badecur heraus.

Nekrolog von Gottard Cattaneo in dem Foglio uffic. di Verona (?) 1855.