BLKÖ:Calegari, Anton
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 240. (Quelle) | |||
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[241] Sohn oder doch dessen naher Verwandter, bekannt. Sein „Amor soldato“ wurde im J. 1811 zu Venedig und sein „Matrimonio secreto“ 1813 zu Mailand sehr beifällig aufgenommen.
Calegari, Anton (Compositeur, geb. zu Padua in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, gest. ebenda 22. Juli 1828). Er schrieb mehrere Opern, unter andern „Le sorelle rivali“, welche 1784 zu Varese aufgeführt worden sind. Die Kriegsereignisse jener Zeit zwangen ihn sein Vaterland zu verlassen u. er ging nach Paris, um dort sein Glück zu versuchen. Es war ihm auch gelungen und zwar auf folgende Weise: Er gründete nämlich auf die Wahrheit: Die Musik ist die Sprache der Empfindungen, ein neues Sprachsystem, dachte sich die Noten als Buchstaben, die Tacte als Sylben und die Rythmen als ganze Worte, deren Zusammenstellung die verschiedenen Musikstücke hervorbringt, als Romanzen, Arien, Rondeaux. Er schrieb nun 1400 Rythmen oder Phrasen auf, durch deren Combination eine unzählige Menge Romanzen und Arien im italienischen Geschmacke mit Begleitung des Claviers zu Papier gebracht werden konnte, schickte eine Einleitung voraus, u. gab diese in Deutschland schon dreißig Jahre früher bekannte Spielerei als: „L’Art de composer la musique sans en connaître les élémens“ (Paris 1802, zweite Auflage 1803), diese letztere mit dem Zusatz auf dem Titel: „dédié à Mme. Bonaparte“ heraus, welche neue Kunst zu componiren bei den Franzosen allgemein Beifall fand. Nach dem Wechsel der politischen Verhältnisse kehrte er in seine Heimat zurück, und wurde in seiner Vaterstadt Capellmeister an der Kirche del Santo, in welcher Stellung er bis an seinen Tod verblieb. – Calegari der Jüngere, Compositeur. Unter diesem Namen ist in Italien ein Componist komischer Opern, wie es scheint des Vorigen- Gerber (Ernst Ludwig), Neues histor.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, A. Kühnel, Lex. 8°.) I. Bd. Sp. 603.