BLKÖ:Ferrario, Julius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 197. (Quelle)
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Ferrario, Julius (Culturhistoriker, geb. zu Mailand 1767, gest. ebenda 1847). Studirte in seiner Vaterstadt und erhielt eine wissenschaftliche Bildung. Sammelte kostbare und seltene Werke, und das Geschäft der Buchdruckerei, welches er besaß, benützte er zur Herausgabe kostspieliger Prachtwerke, die in der eigenen Druckerei erschienen. Seine Werke sind: „Istoria e descrizione dei principali teatri antichi e moderni“ (Mailand 1830, 8°. mit Tafeln); – „Memorie per servire alla storia dell’ architettura milanese dalla decadenza dell’ impero romano fino ai nostri giorni“ (Ebenda 1843, 4°.); – „Monumenti sacri e profani dell’ I. R. basilica di Sant’ Ambrogio in Milano“ (Mailand in der eigenen Druckerei 1824, Fol. mit 31 gern. Taf.); – „Storia ed analisi degli antichi romanzi di cavalleria e dei poemi romanzeschi d’Italia ecc.“, 4 Bde. (Mailand 1828 und 29, eigene Druckerei, 8°. mit Fig.). Die zwei ersten Bände dieses interessanten Werkes enthalten die Geschichte der Romanze-Poesie Italiens, der dritte die Erläuterung[WS 1] und der vierte die Bibliographie. Dieser letzte ist von M. D. Gaetano de’ conti Melzi verfaßt. [Vergleiche darüber die bibliograph. Notizen in Brunet „Manuel du libraire“ (Bruxelles 1838), II. Bd. S. 198]. F.’s Hauptwerk ist aber: „Il costume antico e moderno, o Storia del governo, della milizia, della religione ecc. ecc, di tutti i popoli antichi e moderni, provata coi monumenti dell’ antichità e rappresentata cogli analoghi disegni“, [198] 15 Bde. (Mailand 1815–29, eigene Druckerei, kl. Fol. mit über tausend color. Taf., Preis des ganzen Werkes 2288 Fr.). Davon erschien auch eine Ausgabe mit franz. Texte: „Costume ancien et moderne“ (Ebenda) und eine zweite Auflage (Florenz 1823 u. f. in 8°. mit Fig. und Kart.). Eine dritte Ausgabe wurde 1831 in Livorno begonnen. Das Werk ist die ausführlichste Geschichte des Costumes. Die Bände über Italien, Frankreich, Griechenland sind mit Zuversicht zu benützen; weniger ist dies bei denen über die nördlichen Staaten der Fall, zu denen F. keine Quellenwerke benützte. Auch lassen die Tafeln manches zu wünschen übrig.

Gazzino (Gius.), Indice cronologico e bibliografico d’illustri italiani del secolo XI al XIX (Mailand 1857, kl. 8°.) S. 55, 434. – Predari (Franc.), Bibliografia enciclopedica milanese (Mailand 1857, Carrara) S. 107. – Brunet (J. Ch.), Manuel du libraire (Bruxelles 1858, gr. 8°.) II. Bd. S. 198. – Porträt. F. stützt sich auf sein Werk: „Costume antico e moderno di tutti i popoli del D. Giulio Ferrario. Milano.“ Unterhalb Schriftblätter mit den Titeln: Edizione. – Classici italiani. – Monumenti Ambrosiani. – Romanzi e Cavalleria. (4°., gestochen ohne Angabe des Stechers, Mailand.)

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Eläuterung.