BLKÖ:Hanykiř, Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hanuš, Ignaz Johann
Band: 7 (1861), ab Seite: 342. (Quelle)
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Hanykiř, Anton (Priester und Gründer der Nepomuzenischen Häredität, geb. zu Prag 21. October 1753, gest. zu Tabor 1833). Der Sohn eines Fleischhauermeisters; nach beendetem Gymnasium trat er 1773, 15 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, wurde 1782 Cooperator zu Selc, kam als solcher 1787 nach Klokot bei Tabor, im folgenden Jahre nach Neuhaus, bis er 1796 Residenzcaplan in Čimersk wurde. Nachdem H. 40 Jahre als Priester gewirkt, zog er sich in den Ruhestand zurück und lebte von seiner Pension zuerst bei seinem Bruder, der Vicar in Plan war, zuletzt in der Stadt Tabor. Als im Jahre 1829 zu Prag das 100jährige Andenken an die Heiligsprechung des Johannes von Nepomuk gefeiert wurde, gerieth Hanykiř auf den Gedanken, ein ähnliches Institut, wie das 200 Jahre früher zu Ehren des h. Wenzel von den Priestern der Gesellschaft Jesu gestiftete, zu gründen, dessen Zweck es wäre, nützliche Bücher in čechischer Sprache um den billigsten Preis herauszugeben. Zur Durchführung dieses Gedankens brachte er sein Erspartes und sein kleines elterliches Erbe im Betrage von tausend Gulden als erstes Opfer dar. Das Institut [343] erhielt die Genehmigung der geistlichen Behörden, 1833 die kais. Bestätigung und in der That zählt dasselbe gegenwärtig, also 25 Jahre nach seiner Stiftung, 15.000 Mitglieder in allen österreichischen Staaten, in Frankreich, England und Amerika. Um das Andenken dieses gottergebenen Mannes, der, 80 Jahre alt, zu Tabor gestorben, zu ehren, beschloß man die Errichtung eines Grabmonumentes, welches im Jahre 1857 im October feierlich eingeweiht und aufgestellt worden ist.

Pohan (W. A.), Zivotopis velebného P. A. Hanykire zakladatele ustavu dedictvi sv. Jana Nepomukého (Praze 1841, 8°.). – Prager Zeitung 1857, Nr. 236 und 244. – Monument. Mit der Ausführung desselben ist der Bildhauer Emanuel Max betraut worden. Es ist aus feinem harten Sandsteine gearbeitet und 15 Fuß hoch. Das mit goldenen Inschriften versehene Piedestal tragt einen Felsen, auf welchem sich die Statue des h. Johannes erhebt, in der Rechten das Kreuz, die Linke in erhobener Richtung haltend; zur Linken befindet sich das Standbild des P. Hanykiř, in knieender Stellung, die Stiftungsurkunde dem h. Johannes überreichend.