Zum Inhalt springen

BLKÖ:Janowski, Nikolaus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Janowski, Ajax
Band: 10 (1863), ab Seite: 86. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Nikolaus Janowski in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Janowski, Nikolaus|10|86|}}

Janowski, Nikolaus (Maler, gebürtig aus Krakau, lebte im 18. Jahrhunderte). Er wird hie und da mit dem Taufnamen Michael angegeben, was jedoch unrichtig ist, da Rastawiecki nachweiset, daß er sich ausdrücklich selbst Nikolaus geschrieben habe. Er war ein Schüler von Lukas Orłowski und malte vornehmlich Kirchenbilder. Seine Arbeiten finden sich in mehreren Kirchen von Krakau, unter andern auch in der Kathedrale, bei den Kapuzinern und bei den Reformirten, dann in Calvaria und an anderen Orten. Es sind in der Kathedrale das Altarbild in der Skarzewski'schen Capelle: „Christi Geburt“; in der Rosenkranzcapelle der Dominikanerkirche die sämmtlichen Altarbilder, in der Kirche zu Podogrocz das Altarbild „Maria unbefleckte Empfängniss“, Werke seines Pinsels. Dieses letztere Bild befand sich vorher im ehemaligen Kloster Tyniec, aus welchem noch mehrere andere [87] Gemälde von J. in das Benedictinerkloster nach Staniątko gebracht wurden. Als die Heiligsprechung des H. Johann Cantius im Jahre 1768 stattfand, wurde mit Janowski und Johann Najderfer der Vertrag (um 4600 fl. poln.) wegen Ausschmückung der Kirche, des Collegiums und der Straße von St. Anna abgeschlossen. Ein Kunstkritiker bemerkt über J.’s Gemälde, daß er in Composition und Colorit den Styl eines großen Künstlers beurkunde. – Sein Sohn, gleichfalls Nikolaus (gest. zu Krakau 1836), war anfänglich Franziskanermönch, ließ sich aber später säcularisiren und wurde Canonicus an der Krakauer Kathedrale. Er war Doctor der Theologie, Professor an der Krakauer Hochschule, Propst zu St. Nikolaus extra muros in Krakau und später zu St. Florian auf dem Kleparz ebenda. Sein Vermögen verwendete er für die Kirche und zu frommen Zwecken, ferner ließ er auf eigene Kosten den Kreuzgang in der Kirche und die Skarzewskische Capelle, in welcher sich das Bild seines Vaters: „Christi Geburt“, befindet, restauriren. Den Rest seines Vermögens verschrieb er den barmherzigen Brüdern in Krakau. – Der Oheim des Vorigen und Bruder des Malers Nikolaus, Valentin, war gleichfalls Maler in Krakau und ein Schüler Molitor’s. Er malte Kirchenbilder und führte einen leichten Pinsel. Aber da er leichtfertig arbeitete, fehlt seinen Gemälden die künstlerische Vollendung. In der Krakauer Kathedrale befindet sich von ihm ein Altarbild: „Christi Geburt“, und in den Klostergängen der Franziskanerkirche in Krakau sind die Bildnisse der Heiligen dieses Ordens Werke seines Pinsels.

Gałęzowski (A.), Kalendarz domowy na rok 1832 (Warszawa) d. i. Haus-Kalender auf das Jahr 1832 von A. Gałęzowski (Warschau) S. 26. – Psczółka krakowska, d. i. Die Krakauer Biene, Jahrgang 1822, i, S. 19. – Rastawiecki (Edward), Słownik malarzów polskich, d. i. Lexikon der polnischen Maler (Warschau 1850 u. f., Lex. 8°.) Bd. I, S. 206; Bd. III, S. 244 [wo sein Taufname, der im ersten Bande mit Michael angegeben ward, auf Nikolaus berichtigt wird]. – Łętowski (Ludw.), Katalog biskupów, präłatów i kanoników krakówskich, d. i. Catalog der Bischöfe, Domherren und Prälaten Krakau’s (Krakau 1852, Jagellonische Universitäts-Druckerei, 8°.) Bd. III, S. 91. –