BLKÖ:Kärgling-Pacher, Henriette
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 351. (Quelle) | |||
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Johann Tobias Kärgling [s. d. Vorigen] und führt seit ihrer Verheirathung mit dem Pianisten Pacher den zusammengesetzten Namen Kärgling-Pacher. Den Unterricht in der Kunst, für welche sie in erster Jugend eine ausgesprochene Begabung an den Tag legte, erhielt sie von ihrem Vater, der selbst ein tüchtiger Künstler war. Nachdem sie bereits in der Kunst ziemlich vorgerückt war, wurde ihr durch die Verwendung der Frau Erzherzogin Maria Dorothea [Bd. VII, S. 43, Nr. 229] die Erlaubniß, in den kaiserlichen Gallerien in Wien zu arbeiten, welche sie auch mit großem Erfolge durch längere Zeit benützte. Sie arbeitete viele Jahre in Pesth, nach ihrer Heirath aber in Wien, Sie malt vorzugsweise Porträte sowohl in Oel wie in Aquarell und ist sehr gesucht; aber es finden sich von ihr auch ganz vortreffliche Blumen- und Fruchtstücke, Genrebilder u. dgl. m. Von ihren Bildern sind im (neuen) österreichischen Kunstverein ausgestellt gewesen, im Jahre 1851: „Die Grossmutter“ (280 fl.); – 1852: „Blumen und Fruchtkranz mit religiösen Emblemen“ (300 fl.); – „Zuckermelonen“; – „Wassermelonen“ (beide von dem Kunstvereine angekauft um 154 fl. und ersteres gewonnen von FML. Ritter von Hauslab, letzteres von Val. Wiesner in Pillichsdorf); – 1853: „Stillleben“ (60 fl.); – „Hanakische Bäuerin“ (120 fl.), –1854: „Mädchen mit Kirschen“ (180 fl.); – 1855: „Der kleine Veilchenhändler“ (300 fl.); – „Trauben und Wassermelone“ (160 fl.); – „Blumen um ein Crucifix“ (120 fl.); – „März-Veilchen“ (60 fl.). Die „Ungarische Maler-Revue“ schreibt von ihr, daß sie eine Künstlerin sei, „deren außerordentliche Kühnheit, eigenthümliche Vollendung und Originalität den Beschauer ihrer Werke überrasche“; über ihre Porträte urtheilt aber der mit dem Herausgeber der „Maler-Revue“ identische Verfasser von „Ungarns Männer der Zeit“, „daß ihre Porträts etwas grau im Ton, jedoch scharf modellirt, sehr gewandt behandelt, immer sehr ähnlich seien“, auch tadelt er [352] ihre Manier, welche er vornehmlich „im unschönen Schnitt der Augäpfel, in den hingeworfenen Conturen der Nebensachen und in einer unharmonischen Unterbrechung der Lichtmassen“ findet. Dieser Vorwurf mochte von ihren früheren Arbeiten gelten, in den späteren dürfte sich kaum Ursache dazu finden.
Kärgling-Pacher, Henriette (Malerin, geb. zu Pesth um das Jahr 1835). Tochter des Malers- Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 8°.) S. 127. – Ungarische Maler-Revue, herausgegeben von Kertbeny (Pesth 1854, gr. 8°.) 1. (und einziges) Heft, S. 160 [sowohl dieses als das vorerwähnte „Ungarns Männer der Zeit“ haben einen und denselben Verfasser, Herrn Kertbeny. In letzterem gibt Kertbeny an, daß Frau Kärgling-Pacher etwa 1835 zu Pesth geboren sei; in der „Maler-Revue“ bespricht er die Künstlerin nach der Ausstellung vom Jahre 1845. Demzufolge muß dieselbe in sehr jungen Jahren bereits ausgestellt haben]. – Verzeichnisse der Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins. 1852, December Nr. 35; 1853. März Nr. 5. April Nr. 48; 1854, November Nr. 48, December Nr. 33; 1855, Jänner Nr. 38, Februar Nr. 14, April Nr. 22, Mai Nr. 23, Juli Nr. 24.