BLKÖ:Karlik, Wenzel
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 479. (Quelle) | |||
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[480] Marmor-Inschrift, im Hintergrunde erhebt sich eine Pyramide, vor welche Helm, Schwert, Lanze und Schild als kriegerische Spolien gruppirt sind. Die Inschrift berichtet mit Angabe des Namens und Standes des Helden in alle Kürze die oben erzählte Heldenthat des edlen Kriegers, der den Tod für das Vaterland gestorben.
Karlik, Wenzel (Dragoner-Corporal, geb. in Böhmen 1779, gest. den Heldentod für’s Vaterland zu Marburg in Steiermark am 5. Juni 1809). Karlik war Corporal im zweiten Dragoner-Regimente Prinz Hohenlohe-Ingelfingen, jetzt Kürassier-Regiment Nr. 2 König Ludwig von Bayern. Während der französischen Invasion in Innerösterreich zeichnete sich K. in denkwürdiger Weise aus. Unter Aufführung des tapferen Majors von Veigel alarmirte er nämlich am 5. Juni 1809 die feindliche Besatzung in Marburg und wurde, nachdem er sich von der Draubrücke bis auf den Kirchplatz muthig durchgeschlagen, erst durch einen Schuß in’s Knie verwundet, und dann, als das angeschossene Pferd unter ihm stürzte und er sich hilflos den aufgeschreckten Feinden gefangen ergeben mußte, von drei feindlichen Infanteristen durch Flintenschüsse und Bajonnetstiche wehrlos ermordet. Die hochherzige That des tapferen Karlik wurde durch ein Denkmal der Zukunft erhalten. Dieses war schon ganz beschädigt und dem Verfall preisgegeben. Der Normalschul-Director Kaspar Wiederhofer rettete es vor Vernichtung. Der Kunststeinmetz Stichel hat es im Jahre 1853 restaurirt und frisch und hell prangt es in neuem Schmucke der Marburger Decanatskirche gegenüber. Es stellt einen Sarkophag vor mit vergoldeter- Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1850, S. 344 [Correspondenz aus Marburg]; – dasselbe Blatt 1853, S. 735 [enthält die bereits drei Jahre früher mitgetheilt Notiz].