BLKÖ:Lehnläher, Ignaz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lehoczky, Daniel
Band: 14 (1865), ab Seite: 315. (Quelle)
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Lehnläher, Ignaz (Bildhauer, geb. in Bayern, gest. zu Karlsruhe im 18. Jahrhunderte). Im Jahre 1718 kam er nach Wien und arbeitete damals [316] bei dem Bildhauer Sternete, einem der besseren Künstler jener Periode. Sternete war zu jener Zeit für den Prinzen Eugen thätig und Lehnläher half ihm dabei, ein nicht gewöhnliches Talent, ebenso in technischer Ausführung als in glücklichen Ideen beurkundend. Von Wien folgte er einem Rufe nach Nikolsburg, wo er mehrere Statuen und Vasen für das dortige Schloß auszuführen hatte. Da sich die Arbeiten immer mehrten und die Zeit seines Aufenthaltes in Nikolsburg sich in die Länge zog, kaufte er sich dort ein Haus, machte sich seßhaft und arbeitete mehreres daselbst. Die Statuen und Vasen im Schlosse und die Dreifaltigkeitssäule auf dem großen Platze sind Werke seiner Hand. In der Folge erhielt er einen Ruf nach Karlsruhe, den er auch annahm. Er übersiedelte mit der ganzen Familie dahin, vollendete dort mehrere Werke und starb auch daselbst im Alter von 74 Jahren. Die unten angeführte Quelle – die einzige die seiner gedenkt, denn Nagler und die anderen Künstler-Lexika kennen ihn gar nicht – schreibt über ihn, „daß er nicht nur die berühmten Bildhauer Mährens (was freilich eben nicht viel sagen will), sondern auch viele andere Meister in Deutschland übertroffen habe“.

Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Anton Doll, 8°.) Jahrg. 1810, Bd. III, S. 136, im Aufsatze: „Ueber bildende Künste in Mähren“.