BLKÖ:Mühlmann, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 316. (Quelle) | |||
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Ludwig für die Kunst eine neue Aera begann. Dort arbeitete und bildete sich M. unter Meister Cornelius und kehrte dann nach einigen Jahren in seine Heimat zurück, wo er geräuschlos seine Kunst ausübte und sein Name nur wenig genannt ward. Er malte in Oel und in Fresco und sein bedeutendstes Werk sind die Fresken in der Klosterkirche der englischen Fräulein zu Brixen, darstellend das Gelöbniß der tirolischen Stände zum heiligsten Herzen Jesu. Der Künstler malte diese Fresken im Auftrage und nach Angabe des – [317] seither bereits verstorbenen – Canonicus Hirn in Brixen. Von seinen Oelbildern, die meist in Kirchen, Capellen und im Privatbesitz sich befinden, ist wenig bekannt geworden. Erst in letzterer Zeit wurden einige seiner Bilder öfter genannt, so das größere Gemälde: „Der selige Petrus Canisius“, bestimmt für dessen Seligsprechungsfeier in der Innsbrucker Jesuitenkirche; dann eine Copie der bekannten „Madonna“ von Schraudolph, die mit dem Jesukinde auf dem Schoße, das mit einem Händchen eine Blume hält, und mit dem anderen die himmlische Gnadenmutter liebkost. Ueberdieß beschäftigte sich M. auch mit der Restauration schadhaft gewordener Bilder und soll ein äußerst geschickter Restaurator gewesen sein. Mangel an hinreichender Beschäftigung scheint ihn auch bestimmt zu haben, es mit der Photographie zu versuchen und in der That wurde Mühlmann’s Namen durch die Photographie bekannter, als früher durch die Malerei. Die von ihm ausgeführte und sehr gelungene Photographie des Jesuiten Paters Roh findet sich oder fand sich wenigstens im ganzen Lande Tirol verbreitet.
Mühlmann, Joseph (Maler, geb. zu Sand in Taufers in Tirol im Jahre 1805, gest. 3. November 1865). Der Kunst sich widmend, begab sich M. in jungen Jahren nach München, wo eben zu jener Zeit unter König- Tiroler Stimmen (ein politisches Parteiblatt, 4°.) 1865, Nr. 2 u. 255. – Bote für Tirol und Vorarlberg (amtliches Blatt) 1865, Nr. 235. – Wiener Zeitung 1865, Nr. 258. – Fremden-Blatt von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1865, Nr. 311. – In Zellner’s Blättern für Theater, Musik und Kunst (Wien), in einer der ersten Nummern des Monats November 1865 wird der 5. November als MühImann’s Todestag angegeben. Das ist ein Irrthum. Am 5. November wurde Mühlmann bestattet; am 3. starb er.