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BLKÖ:Magnis, Franz Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 16 (1867), ab Seite: 271. (Quelle)
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II. Besonders denkwürdige Sproßen des Grafenhauses Magnis.

1. Franz Graf M. Der Graf ist ein Sohn des Freiherrn Constantin M. aus dessen Ehe mit Octavia Carcasolla. Der Graf hatte in der kais. Armee gedient, wie auch sein Bruder Philipp, hatte in der Schlacht am weißen Berge bei Prag (1620) auf der Seite der Kaiserlichen mitgefochten und wurde für seine Treue und Anhänglichkeit in den Reichsgrafenstand erhoben. Er errichtete das Majorat Straßnitz, welches später auf einige Zeit an die Fürsten Liechtenstein kam. dann aber von Maximilian Grafen Magnis, dem Sohne des Grafen Ferdinand M., eines Neffen des Fideicommißstifters, des Grafen Franz, um das Jahr 1720 wieder zurückgekauft wurde. Der Graf war mit Johanna Franziska gebornen Perger von Perg, welche als Stifterin der freiweltlich-adeligen Stiftsdamen zu Maria Schul in Brünn daselbst ein gesegnetes Andenken hinterlassen hat, verheirathet. Ein aus dieser Ehe erzeugter Sohn Franz Constantin starb im Alter von 3 Jahren und somit fiel das Majorat des Grafen Franz an seinen Bruder Philipp. Im Jahre 1859 wurde im letzten Hofe des k. k. Statthaltereigebäudes zu Brünn eine Gruft entdeckt in welcher sich die Särge des Grafen Franz, seiner Gemalin Johanna Franziska Priska und ihres Kindes Franz Constantin nebst einer Kapsel vorfanden, in welcher das Herz des im Jahre 1685 während der Belagerung Ofens gefallenen Ludwig Kasimir Grafen Braida sich befand. Die Braida’s waren mit den Magnis verschwägert und zwar war der Neffe des oberwähnten Fideicommißstifters Grafen Franz, der Graf Ferdinand, mit einer Maria Angelica Gräfin Braida vermält. Diese Särge wurden nun aus ihrem bisherigen Standorte gehoben und am 14. November 1860 in Gegenwart mehrerer Angehörigen der Familie in die Seitengruft des rechten Schiffes der St. Thomaskirche eingesenkt. [Brünner Zeitung 1860, Nr. 264 im Feuilleton: „Die Gruftfeier in der St. Thomaskirche“]. –