BLKÖ:Maszkowski, Marcell

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Maszkowski, Joachim
Nächster>>>
Maszowski
Band: 17 (1867), ab Seite: 93. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Marceli Maszkowski in Wikidata
GND-Eintrag: 1020905247, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Maszkowski, Marcell|17|93|}}

Maszkowski, Marcell (Maler und Bildhauer, geb. zu Lemberg um das Jahr 1833, gest. ebenda im Jahre 1859). Ein Sohn des Malers Joachim M. [s. d. Vorigen]. Besuchte die öffentlichen Schulen in seiner Vaterstadt und erhielt den ersten Unterricht im Zeichnen und Malen, wozu sich frühzeitig sein schönes Talent kundgab, von seinem Vater. In jungen Jahren malte er bereits mit [94] großem Geschicke Aquarellbildnisse, in welchen sich eine seltene Fertigkeit mit geistreicher Composition vereinigt. Man findet solche Bildnisse nicht selten im Privatbesitze zu Lemberg. Cajetan Graf Lewicki, der, wie bereits in der Lebensskizze des Vaters bemerkt worden, der Familie Maszkowski gegenüber die schöne Rolle eines Mäcens übernommen hatte, wurde durch diese Arbeiten des jungen Künstlers auf ihn aufmerksam, gab ihm ein Künstlerstipendium, durch welches M. in die Lage gesetzt wurde, im Jahre 1856 zu seiner weiteren. Ausbildung nach Wien zu reisen, um dort die Akademie der bildenden Künste zu besuchen, auf welcher bereits seit längerer Zeit sein Kunst- und Zeitgenosse Arthur Grottger [Bd. XI, S. 420, I. Nachtrag] dem Studium der Kunst oblag. Nachdem er einige Zeit in Wien gearbeitet, begab sich M. nach München, wo er an der dortigen Akademie seine Kunststudien fortsetzte, zugleich aber und in immer höherer Vollendung fleißig Aquarellbildnisse malte. Während seines Aufenthaltes in Wien und München hatte M. nicht nur bedeutende Fortschritte im Zeichnen und in der Oelmalerei gemacht, sondern sich auch und mit nicht geringem Erfolge in der Bildhauerkunst versucht und seine Studien in letzterer Kunst auf das Eifrigste fortgesetzt. So hatte er denn unter anderem im Auftrage des Teophil Januszewski, des Oheims des berühmten polnischen Poeten Julius Słowacki, die Büste des Letzteren vollendet, welche in der Folge in zahlreichen Gypsabgüssen in ganz Polen, insbesondere aber in Galizien, Verbreitung fand. Andere Bildhauerarbeiten M.’s sind: die „Büste seiner Schwester“, derzeit im Besitze der Familie; – „Die Apotheose des Julius Słowacki“ und eine „Szene aus dessen Reise in den Orient“ im J. 1856. Nachdem Maszkowski seine Studien in München beendet, begab sich M. auf den Rath und die Kosten des Włodzimir Grafen Dzieduszycki nach Dresden und Leipzig, wo man seinen zahlreichen Arbeiten, namentlich Zeichnungen voll Humor, in den Jahrgängen 1857 und 1858 der „Illustrirten Zeitung“ begegnet. Aber schon dort begann sich der längst in ihm liegende Keim eines verderblichen Brustleidens zu entwickeln, und nachdem eine Reise nach dem Süden sich als erfolglos erwies, kehrte er in seine Heimat zurück, wo der talentvolle vielseitige Künstler in der Blüthe seiner Jahre, erst 25 Jahre alt, seinem Leiden erlag. Groß ist die Zahl von M.’s Kreidezeichnungen und Aquarellen, und befinden sich die meisten derselben im Besitze der Grafen Lewicki und Dzieduszycki, ferner in jenem seiner Familie und Freunde. In M. verlor die Kunst im Allgemeinen und seine Heimat ein vielseitiges Talent, das nach verschiedenen Richtungen, und zwar im Zeichnen, Aquarellmalen und in der Bildhauerei Bedeutendes zu leisten versprach.

Eigene handschriftliche Vormerkungen.– Ebensolche Mittheilungen von Seite des Herrn von Karpiński, Rechtsconsulente“ der Wiener k. k. Nationalbank.