BLKÖ:Moser, Ernst
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 143. (Quelle) | |||
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Moser, Ernst (Maler, geb. zu Gratz im Jahre 1815). Ueber Lebens- und Bildungsgang dieses Künstlers, der in seiner Vaterstadt Gratz lebt und von Zeit zu Zeit ein Zeichen seines künstlerischen Schaffens durch Ausstellung eines Bildes gibt, ist nichts Näheres bekannt. Nach seinen Bildern zu urtheilen, mag er weite Kunstreisen, selbst nach Italien, unternommen und überhaupt nach guten Mustern sich gebildet haben, wie denn auch aus seinen verschiedenen Werken ein unläugbares Talent spricht. Seine Arbeiten waren in Wien zuerst in der Ausstellung der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna im Jahre 1847 zu sehen, in welcher seine Bilder: „Ein Lazzarone“ und „Die Heimkehr der preisbetheilten Alpensängerinen von Aussee“, vom Kunstvereine zur Verlosung angekauft, ausgestellt waren. Ein von ihm 1846 gemaltes Bild: „Ein Mädchen beschenkt eine in einem Dachstübchen hausende arme Familie“ (auf Holz, 2 Schuh 1 Zoll hoch, 1 Schuh Zoll breit), befindet sich in der Abtheilung „Moderne Schule“ der Bildergallerie im Belvedere zu Wien; im Jahre 1847 war in der Ausstellung bei St. Anna von ihm zu sehen das Bild: „Der Jagdhund als Briefträger“, und im Jahre 1852 das Genrebild: „Das Geständniss“ (500 fl.). Die Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins beschickte er seit dem Jahre 1852 bis in die letzte Zeit (1866), und waren von seinen Arbeiten zu sehen im Jahre 1852, im Mai: „Die Gefahr“ (500 fl.); – im Jahre 1853, im August: „Das Geständniss“ (200 fl.), verschieden von dem im vorigen Jahre bei St. Anna ausgestellten; – im Jahre 1856, im Mai: „Die letzte Karte“ (500 fl.), zu dem vom Kunstvereine ausgeschriebenen Concurse eingesendet, und in der anläßlich der im nämlichen Jahre in Wien tagenden 32. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte von dem österreichischen Kunstvereine bewerkstelligten Ausstellung: „Häuslicher Zwist“, Privateigenthum; – im Jahre 1859, im Mai: „Das Bildermädchen“ (65 fl.). – und 1866, im April: „Die vier Temperamente: der Phlegmatiker, der Melancholiker, der Choleriker und der Sanguiniker“, 4 Oelgemälde (zusammen 600 fl.). Ein größeres historisches Gemälde seiner Hand hatte der Künstler im Jahre 1863 vollendet, es stellte „Die Verbindung der Steiermark mit Oesterreich“ dar. Der kranke Herzog Ottocar übergibt sein Land dem Babenberger Leopold. Das 8 Schuh 4 Zoll breite und 5½ Schuh hohe Bild zeigt eine Gruppe von 20 lebensvoll dargestellten Figuren. Es ward in Antrag gebracht, das vaterländische Bild für die landschaftliche Gallerie in Gratz anzukaufen, was jedoch nicht geschah.
- Kataloge der Kunst-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste im Gebäude zu St. Anna in Wien, Jahr 1845, Nr. 44 u. 250; 1847, Nr. 355; 1852, Nr. 87. – Kataloge der Monats-Ausstellungen des [144] österreichischen Kunstvereins (Wien, 8°.) 1852, Mai Nr. 41; 1853, Februar Nr. 93, August Nr. 15; 1856, Mai Nr. 42; 1859, Mai Nr. 36; 1866, April Nr. 78–81. – Tagespost (Gratzer politisches Blatt) 1863, Nr. 77. – Frankl (L. A.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) IV. Jahrg. (1845), S. 520.