BLKÖ:Neidhart, Thomas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Neidl, Johann
Band: 20 (1869), ab Seite: 141. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Thomas Neidhart in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Neidhart, Thomas|20|141|}}

2. Thomas Neidhart (Glasmaler, lebte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts). Ueber diesen Künstler verdankt man erst den Forschungen neuester Zeit nähere Nachrichten. Der Glasmaler Paul Dax (gest. 1561) hatte einen Theil der Glasmalereien ausgeführt, welche über dem Grabe Maximilian’s I. in der Innsbrucker Hofkirche angebracht waren. Als Dax gestorben, hatte man Niemand, den man mit der Fortsetzung dieser Arbeit hätte betrauen können. So gingen zehn und mehr Jahre dahin, während welcher Zeit die Arbeit stecken geblieben. Da kam im Jahre 1574 Thomas Neidhart, Glasmaler aus Feldkirch, mit zwei Fenstergemälden nach Innsbruck, welche er im Auftrage des Erzherzogs Ferdinand für die Capelle zu Seefeld gearbeitet. Der Erzherzog hatte ihm überdieß die Fortsetzung der von Dax begonnenen Arbeiten am Kaisergrabe in der Hofkirche zugesichert, wenn er die bestellten zwei Fenster zur Zufriedenheit des Erzherzogs vollendet haben würde. Nun die beiden Fenster waren in der That so ausgefallen, daß N. den ihm zugesagten Auftrag erhielt. Mit der Vollendung desselben zog sich aber – da der Künstler etwas leichtsinnig war und auch Unglück mit der Arbeit hatte, indem ihm mehrere Glastafeln beim Einbrennen der Farben zersprangen – nahezu ein Jahrzehend dahin. Erst im Jahre 1582 lieferte Thomas nach oftmaligem Drängen seine zwanzig und mehr Stück Fenstergemälde ab, wofür er im Ganzen den Betrag von 1328 fl. erhalten hatte. Der für jene Zeit bedeutenden Summe nach zu schließen, müssen die Arbeiten immerhin werthvoll gewesen sein. Die Arbeiten von Dax und Neidhart in der Hofkirche hat der Ungeschmack der Zeit, nach Anderen der Wind zerstört. [Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols. Von J. Durig und Alf. Huber u. A. II. Jahrg. (1865), 4. Heft, S. 355: „Thomas Neidhart, Glasmaler von Feldkirch“.]