BLKÖ:Peschka-Leutner, Minna

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Peschke, Elise
Band: 22 (1870), ab Seite: 45. (Quelle)
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Peschka-Leutner, Minna (Sängerin, geb. zu Wien 25. October 1839). Minna von Leutner – denn dieß ist ihr Elternname, dem sie später jenen ihres Gatten Dr. Peschka vorsetzte – zeigte als Kind schon Anlage und große Lust zum Gesange, so daß ihr Vater, selbst Musicus und Mitglied einer Wiener Capelle, sich einen tüchtigen musikalischen Unterricht seiner Tochter angelegen [46] sein ließ und denselben persönlich auf das Sorgfältigste überwachte. Im Jahre 1856, im Alter von 17 Jahren, so weit vorbereitet, daß sie den ersten Versuch wagen durfte, trat sie zu Breslau zum ersten Male im Stadttheater als Agathe im „Freischütz“ auf, welcher Rolle jene der Alice in „Robert der Teufel“ folgte. Der Erfolg war ein so befriedigender, daß sie von der Direction für das Fach der jugendlich-dramatischen Gesangspartien engagirt wurde. Die anstrengende Beschäftigung an dieser Bühne, welche in Rücksicht auf ihre Jugend bedenklich werden konnte, nöthigte sie schon, nach dem ersten Jahre diese Bühne zu verlassen, worauf sie ein Engagement an der Dessauer Hofbühne annahm. Dort gefiel sie sehr und würde wohl auch geblieben sein, aber in Folge ihrer Heirath mit dem Dr. med. Peschka in Wien sagte sie nicht nur der Dessauer Hofbühne, sondern der Bühne überhaupt Lebewohl. Jedoch schon im zweiten Jahre ihrer Ehe wurde der Drang zur Kunst wieder so mächtig, daß sie neuerdings, und dieses Mal als Gast auf dem Wiener Hof-Operntheater auftrat. Nun bildete sie sich mit allem Eifer zur Coloratursängerin aus, nahm zuerst ein Engagement in Lemberg an, dem eines an dem großherzoglichen Hoftheater in Darmstadt folgte. Von Darmstadt aus nahm sie im Winter 1867/1868 eine Einladung nach Leipzig an, um dort in einem Gewandhausconcerte zu singen. Mit Recitativ und Arie der Königin der Nacht: „O zittre nicht, mein lieber Sohn“ aus Mozart’s „Zauberflöte“ erregte sie solchen Beifall, daß Director Witte des Leipziger Stadttheaters ihr sofort einen Contract mit 4000 Thalern als erste Coloratursängerin anbot, den sie auch annahm und mit 1. August 1868 antrat. Im Frühjahre 1869 wurde sie an Stelle des Fräuleins Hänisch Mitglied der Hofbühne in Dresden, scheint aber einer Correspondenz aus Dresden zu Folge, welche die Zellner’schen „Blätter für Musik, Theater u. s. w.“ 1869, October, brachten, schon im October d. J. den Vertrag gelöst zu haben. Mit einer musterhaften Schule verbindet die Stimme der Künstlerin einen Umfang vom kleinen A bis zum dreigestrichenen[WS 1] Ges; dabei besitzt dieselbe eine seltene Klangschönheit und Tonfülle.

Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) 1869, Nr. 1341. – Künstler-Album. Eine Sammlung von Porträts in Stahlstich mit biographischem Text (Leipzig 1869, Dürr’sche Buchhandlung, 4°.) S. 8 der fünften Lieferung. – Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszuges: Minna Peschka-Leutner. Nach einer Photographie. Stich und Druck von Weger in Leipzig (4°.), Stahlst.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dreigestrichenenen.