BLKÖ:Pilz, Karl
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 313. (Quelle) | |||
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[314] S. 125. – Tagespost (Gratzer polit. Blatt) 1864, Nr. 281: „Heldenthaten der „Belgier“ im Feldzuge 1864“.] –
3. Karl Pilz war im Jahre 1864 Feldwebel bei der 9. Compagnie im 27. Linien-Infanterie-Regimente Leopold König von Belgien. Er ist aus St. Peter in Steiermark gebürtig und hat sich im Jahre 1864 im schleswig-holstein’schen Kriege bei mehreren Gelegenheiten, insbesondere aber im Treffen bei Oeversee, am 5. Februar, durch seine Bravour und Kaltblütigkeit besonders hervorgethan. Nachdem er drei Bajonnetangriffe in der Plänklerkette mit ebenso viel Muth als Geschicklichkeit ausgeführt, wurde er bei der hitzigen Verfolgung des ordnungslos fliehenden Feindes von seiner Truppe plötzlich abgeschnitten und stand inmitten der feindlichen Reserve-Abtheilung, welche eben die fliehenden Leute ihrer Truppen aufnahmen. In dieser sehr mißlichen Lage behielt P. seine volle Geistesgegenwart und warf sich, rasch seine Leute sammelnd und durch die feindlichen Plänkler sich durchschlagend, auf ein einzelnstehendes Haus, um daselbst einen festen Stützpunct zu gewinnen. In diesem Augenblicke empfing ihn eine feindliche Decharge, welche vier Mann seiner kleinen Abtheilung niederstreckte und ihn belehrte, daß ihm der Feind in der Besetzung dieses Objectes bereits zuvorgekommen war. Pilz suchte mit seiner kleinen Abtheilung Deckung hinter einem Knick, und als er bemerkte, daß in der Ferne seine Division ihm nachrückte, beschloß er sofort, das von dem Feinde besetzte Haus im Sturm zu nehmen. In der That führte er auch mit seiner auf 12 Mann herabgeschmolzenen Schaar sein Vorhaben aus, erstürmte das von einer doppelt starken feindlichen Abtheilung besetzte Haus und nahm nach einem hartnäckigen Gefechte Mann gegen Mann 1 Officier und 18 Mann des ersten dänischen Regiments gefangen. Neue Beweise seines persönlichen Muthes gab Pilz bei dem Sturme auf Bilsch. Er wurde mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. [Der Kamerad. Illustr. österr. Militär-Kalender (Wien, Dirnböck, 8°.) 1865,