Zum Inhalt springen

BLKÖ:Potocki, Anton Protasius

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Potocki, Anton
Nächster>>>
Potocki, Arthur
Band: 23 (1872), ab Seite: 155. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Protasius Potocki in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Potocki, Anton Protasius|23|155|}}

11. Anton Protasius Potocki (polnischer National-Oeconom, Geburtsjahr unbekannt, gest. 1801), ein Sohn des Johann P., Starosten von Guzow, von der Lemberger Linie, nach Andern des Castellans von Kamieniec Alexander P. Studierte anfänglich in Krakau, zuletzt in Paris. Auf Anregung des Custos der Krakauer Kathedrale Franz Ossowski, eines zu seiner Zeit seines Unternehmungsgeistes wegen gepriesenen Mannes, legte Graf P. die Gewerbsbanken zu Warschau, Machnow und Cherson an und begann der Erste im hohen Adel Polens große Handels-, Wechsel- und Bankgeschäfte auszuführen. In Machnow errichtete er verschiedene und großartige Fabriken in welchen aus Deutschland, Holland, Frankreich herbeigerufene Arbeiter beschäftigt wurden. Auch legte er eine Druckerei an, aus welcher mehrere zu jener Zeit gesuchte Werke hervorgingen. Dabei richtete er nicht minder auf die Oeconomie sein Augenmerk, berief auf die ausgebreiteten der Cultur gewärtigen Gründe seiner Güter Holländer als Colonisten, führte eine großartige Rindvieh- und Schafzucht ein, kurz er wies zu einer Zeit – zu Ende des vorigen Jahrhunderts – in welcher der Adel an den entnervten europäischen Höfen selbst schon in den letzten [156] Zügen lag, demselben seine Aufgabe für die Zukunft an, wenn er erstorbener und veralteter Privilegien, die nicht mehr gelten, sich begebend, wieder ein einflußreicher Factor im Staatsleben werden will. Der Graf führte großartige Geschäfte aus, bis ihn Zwistigkeiten in der Familie, auswärtige Fallimente und verschiedene andere Unglücksfälle in seinen Unternehmungen und Vermögensverhältnissen weit zurück brachten. [Encyklopedyja powszechna, Bd. XXI, 437.] –