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BLKÖ:Pulz, Ludwig Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pulszky, Therese
Band: 24 (1872), ab Seite: 78. (Quelle)
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Pulz, Ludwig Freiherr (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Ungarisch-Brod in Mähren im Jahre 1823). Sein Vater Andreas P. war Rittmeister-Rechnungsführer [79] im damaligen 7. Chevauxlegers-Regimente[WS 1]. Der Sohn Ludwig trat im Alter von 15 Jahren, 1838, als Cadet in die kaiserliche Armee, machte den dreijährigen Curs in der k. k. Cadeten-Compagnie zu Gratz durch, aus welcher er im September 1841 als Cadet-Unterofficier in das obgenannte Chevauxlegers-Regiment[WS 2] ausgemustert wurde. Im Juli 1844 wurde er Unterlieutenant und Regiments-Adjutant, 1848 Oberlieutenant, 1849 Rittmeister 2. Cl., 1851 Rittmeister 1. Cl. und kam als solcher in das Adjutantencorps, in welchem er in der 1. Section des damaligen Armee-Obercommando’s eingetheilt und im folgenden Jahre der Mission des Generalen Brudermann nach Arabien beigegeben wurde. Mit einem Transporte arabischer Zuchtpferde von Damaskus kehrte P. nach Oesterreich zurück. Am 28. Februar 1857 wurde er zum Major im Adjutantencorps und Adjutanten im III. Armeecorps und mit Allerh. Entschließung vom 22. Mai 1859 zum Oberstlieutenant befördert. Im Jänner 1866 erfolgte seine Ernennung zum Commandanten des zu errichtenden freiwilligen Uhlanen-Regiments und im August desselben Jahres zum Obersten. Am 27. April 1866 wurde P. Commandant der Reserve-Cavallerie-Brigade der Südarmee und am 26. Juni 1866 General-Major. P. hat während dieser vieljährigen Dienstzeit die Feldzüge der Jahre 1848, 1849, 1859 und 1866 mitgemacht; und zwar wohnte er im Jahre 1848 der Belagerung von Wien vom 12.–31. October bei, kämpfte im ungarischen Feldzuge bei Regelsbrunn und Stixneusiedel am 21. October, im Treffen bei Schwechat und Rauchenwart am 30. October und in den Gefechten bei Bruck an der Leitha am 4. und 7. November; im Jahre 1849 in den Gefechten bei Ipoly-Ságh, Pyerk und Tompa am 11. Jänner, im Avantgardegefechte bei Windschaft am 19. Jänner, in der Schlacht bei Kapolna am 26. und 27. Februar, im Cavalleriegefechte bei Mező-Kövesd am 28. Februar, in den Gefechten bei Eger, Farmos am 1. März und bei Poroszló am 6. März, im Scharmützl am letztgenannten Orte am[WS 3] 18. Mai, in den Gefechten bei Hatvan am 2. und 5. April, in der Schlacht bei Isaszég am 6. April, in den Recognoscirungsgefechten bei Czinkota, Palota und Keresztur am 8., 9., 10., 11. und 21. April, in dem Gefechte bei Puszta-Harkály und Ács am 26. April; in diesem befreite er den vom Feinde umrungenen und schwer verwundeten Obersten Kißlingen des 5. Kürassier-Regiments mit eigener Gefahr aus der Gefangenschaft, wofür er mit Allerh. Entschließung ddo. Babolna 4. Juli 1849 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Cl. ausgezeichnet wurde; ferner kämpfte er in dem Recognoscirungsgefechte bei Abda am 5. Mai, in den Plänkelgefechten ebenda am 12., 18. Mai und 8. Juni, bei der Einnahme von Raab am 28. Juni, in den Schlachten bei Komorn am 2. und 11. Juli, in den Gefechten bei Makó und Vinza am 4. und 9. August und in der Affaire bei Dreispitz am 10. August. Im J. 1859, damals Oberstlieutenant, machte er den italienischen Feldzug mit und focht im Reiterscharmützel bei Torre Beretti am 1. Mai, in der Schlacht bei Magenta am 4. Juni, worauf er für sein tapferes Verhalten in dieser Schlacht mit Allerh. Entschließung am 27. Juni 1859 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet wurde, dann kämpfte er noch im Avantgardegefechte zwischen Ponte di Magenta und Carpenzago [80] am 5. Juni und in der Schlacht bei Solferino am 24. Juni. Als General-Major nahm er am italienischen Feldzuge des Jahres 1866 thätigen Antheil, und zwar im Avantgardegefechte am Mincio am 23. Juni und in der Schlacht von Custozza am 24. Juni, in welcher es ihm gelang, die feindliche bedeutende Kraft, zwei Armee-Divisionen und die Cavallerie-Reserve, welche den österreichischen linken Flügel umgehen wollten, zurückzuschlagen und den ganzen Tag hindurch unthätig zu erhalten. Für diese letzte Waffenthat erkannte ihm das Capitel des Maria Theresien-Ordens mit Beschluß vom 29. August 1866 das Ritterkreuz des Ordens zu. In Folge dessen wurde P. mit Diplom vom 6. October 1867 in den erbländischen österreichischen Freiherrnstand erhoben.

Freiherrnstands-Diplom ddo. 6. October 1867. – Wappen. Ein von Roth über Gold quergetheilter Schild. Oben ein überbogener Arm im goldengeränderten Harnisch mit über sich geschwungenem Säbel am goldenen Kreuzgriff in der bloßen Hand. Unten ein rennendes schwarzen roth gezäuntes Roß. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, aus der sich zwei zu einander gekehrte, gekrönte Turnierhelme erheben. Auf der Krone des rechten Helm ruht ein dem oben beschriebenen ähnlicher, bewehrter, einwärtsgekehrter Arm; aus jener des linken wächst ein schwarzes roth gezäuntes Roß hervor. Die Helmdecken sind jene des rechten roth mit Silber, jene des linken schwarz mit Gold unterlegt. Schildhalter. Zwei zu einander gekehrte, goldene roth bezungte Löwen, welche auf einer unter dem Schilde sich hinziehenden Bronzearabeske stehen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Cheveauxlegers-Regimente.
  2. Vorlage:Cheveauxlegers-Regiment.
  3. Vorlage: am am.