BLKÖ:Radwański, Felix

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Radwański, Andreas
Band: 24 (1872), ab Seite: 210. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Feliks Radwański in Wikidata
GND-Eintrag: 1027326579, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Radwański, Felix|24|210|}}

Radwański, Felix (Architekt und Fachschriftsteller, geb. zu Krakau im Jahre 1789, gest. ebenda im Jahre 1861). Die unteren Schulen und die Akademie besuchte er in seiner Vaterstadt Krakau, trat dann in das polnische Heer, und zwar zur Artillerie, erlangte den Officiersrang und focht in mehreren Schlachten. Durch die Capitulation von Dresden gerieth er in feindliche Gefangenschaft und kam nach Ungarn, wo er ein Jahr zubrachte, worauf er im Jahre 1814 in seine Heimat zurückkehrte und nun Architekt des Krakauer Gebietes wurde. Im Jahre 1826 erlangte er das Lehramt der Baukunst an der Krakauer Universität, und als man dasselbe im Jahre 1823[WS 1] aufhob, wurde er neuerdings Kreis-Architekt, bis ihm im Jahre 1835 die Professur der Baukunst an der technischen Schule in Krakau verliehen [211] wurde. Von diesem Posten trat er im Jahre 1857 in den Ruhestand über. Von seinen Bauten ist ein Werk vor allen bemerkenswerth, an das sich die bleibende Erinnerung seines Namens knüpfen wird: nach seinem Plane nämlich und unter seiner unmittelbaren Leitung wurde von der Begeisterung der Krakauer Bevölkerung der Kościuszko-Hügel, dieses Denkmal einzig in seiner Art, aufgeschichtet. Auch veröffentlichte er einige Fachschriften durch den Druck: „Myśli o wyprowadzeniu ludu wiejskiego ze stanu podległości“, d. i. Gedanken, wie das Landvolk aus seinem Unterthänigkeitsverhältnisse zu befreien wäre (Krakau 1815); – „Rys ogólny obecnego położenia rzeczypospolitej krakowskiej“, d. i. Allgemeine Ansicht der gegenwärtigen Lage des Krakauer Freistaates (ebd. 1822); – „O polichromii architektury starożytnej“, d. i. Von der Polychromie der alterthümlichen Architectur (ebd. 1837); – „Nauka budownictwa“, d. i. Die Lehre von der Baukunst, 1. Theil (ebd. 1844, mit 48 lith. Tafeln). Viele kleinere Abhandlungen sind in den Jahrbüchern der gelehrten Gesellschaft in Krakau (Roczniki towarzystwa naukowego krakowskiego) und in der Warschauer Denkschrift (Pamiętnik Warszawski) abgedruckt. Mehreres hat er in Handschrift hinterlassen und befanden sich in seinem Nachlasse auch zahlreiche Zeichnungsvorlagen und Radirungen von seiner Hand, womit er sich in seinen Mußestunden zu beschäftigen pflegte.

Encyklopedija powszechna, d. i. Allgemeine Encyklopädie (Warschau 1864, S. Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXI, S. 880.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Jahreszahl irrig.