BLKÖ:Reiter, Johann Baptist
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 25 (1873), ab Seite: 257. (Quelle) | |||
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[258] Personen – eine Uebersicht jener Arbeiten, welche von ihm seit dem Jahre 1834 bis auf die Gegenwart in den verschiedenen öffentlichen Ausstellungen Wiens zu sehen waren, und zwar in den Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien, in den Jahren 1834 und 1837: „Bildnisse“; – 1838: „Kinder mit einer Katze spielend“; – 1839: „Die fleissige Tischlerfamilie“; – „Johannes in der Wüste“; – 1841: „Ein Mädchen vor dem Spiegel“; – „Die Jünglinge im Feuerofen“; – 1842: „Die Vermälung“; – 1843: „Studienkopf“; – „Zwei Familiengemälde“; – 1844: „Eine polnische Braut“; – 1845: „Der Cazike Matinao stellt seine Schwester dem Don Louis vor“, nach Cooper’s Roman; – 1846: „Der lesende Knabe“ (80 fl.); – „Das strickende Mädchen“ (80 fl.); – 1847: „Die Gurkenverkäuferin“ (130 fl.); – „Die zernagte Puppe“ (60 fl.); – „Die kleine Kaffeeschwester“ (108 fl.); – „Die heilige Katharina“ (110 fl.); – „Die kleine Denkende“ (70 fl.); – „Bildniss des jungen Fürsten von Wrede“; – „Der Liebesbrief“ (180 fl.); – „Ein Mädchen, welches Wäsche biegelt“ (110 fl.); – „Das neue Band“ (160 fl.); – „Eine slavische Zwiebelhändlerin“ (Eigenth. des Fürsten Paul Eßterházy); – „Ein Wiener Holzhauer“ (170 fl.); – „Ein Schusterlehrjunge“ (160 fl.); – „Bildniss des Herrn von Stubenrauch“; – „Betrachtung im Négligé“ (150 fl.); – 1848: „Mädchen nach einem Balle“ (190 fl.); – „Der Erwachende“ (100 fl.); – „Das Gabelfrühstück“ (100 fl.); – „Familienbild“; – „Die Landparthie“ (200 fl.); – „Der Morgen“ (180 fl.); – „Der Nationalgarde“ (Eigenthum des Herrn Franz Paul); – „Der Rastelbinder“ (Eigenthum des Grafen Alexander Erdödy); – „Der Schlafende“ (100 fl.); – „Ein Kapuziner“ (200 fl.); – „Das frische Hemd“ (180 fl.); – 1850: „Porträte“ u. „Studienköpfe“(40 fl.); – in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1850: „Kinder, mit Kirschen spielend“ (300 fl., Eigenthum des Freiherrn Eskeles); – „Zwei weibliche Studienköpfe“; – „Ein lustiges Mädchen“ (200 fl.); – „Kind, mit einer Katze spielend“ (130 fl.); – 1852: „Das Frühstück in der Küche“ (80 fl., vom Kunstverein angekauft); – „Spielende Mädchen“ (900 fl.); – 1853: „Der Schulgang“; – „Bestrafte Unvorsichtigkeit“; – 1854: Porträts zweier „Kinder, mit Seidenbändern spielend“ (170 fl.); – „Die Erschöpfte“ (120 fl.); – „Das Mädchen in der Küche“ (50 fl.); – „Mädchen, mit Weinlaub bekränzt“ (55 fl.); – „Mädchen mit Trauben“ (180 fl.); – 1855: „Weiblicher Studienkopf“ (140 fl.); – „Die Erwartung“ (100 fl.); – „Zwei Kinder bei der Suppe“ (110 fl.); – „Mädchen bei der Wasserleitung“ (120 fl.); – „Kind mit Johannisbeeren“ (35 fl.); – „Die junge Wärterin“ (130 fl.); – 1856: „Das Geschenk“ (150 fl.); – 1857: „Die Aepfelhändlerin“ (75 fl.); – „Mutter mit dem Kinde“ (120 fl.); – „Mädchen am Fenster“ (100 fl.); – „Porträt eines Knaben“; – „Die Rettighändlerin“ (85 fl.); – „Feierabend“; – 1858: „Die Blumenverkäuferin“ (130 fl.); – „Anzug zur Landparthie“ (100 fl.); – „Die zwei jungen Kaffeeschwestern“ (100 fl.); – „Die ausruhenden Wasserträger“ (120 fl.); – „Der Limonien- und Orangenhändler“ (80 fl.); – „Die Eitelkeit“ (120 fl.); – 1859: „Mädchen, mit Ribiselzweigen bekränzt“ (120 fl.); – „Die Mehlspeismacherin“ (70 fl.); – 1860: „Mädchen beim Röhrbrunnen“; – „Knabe, sein Knie haltend“ (45 fl.); – 1861: „Der Flötenspieler“ (70 fl.); – „Wein einschänkender Knabe“ (50 fl.): – „Die vergnügte Familie“ (150 fl.); – „Lesender Knabe“ (55 fl.); [259] – „Schlafender Knabe“ (35 fl.); – „Kaffeeköchin“ (50 fl.); – „Wandernder Steirerbursche“ (70 fl.); – „Mädchen beim Kaffee“ (100 fl.); – „Selbstporträt“ (40 fl.); – „Der Brief“ (60 fl.); – 1862: „Mädchen, die Visitkarte betrachtend“ (70 fl.); – „Mädchen beim Ofen“; – 1863: „Mutter und Kind“ (80 fl.); – „Weggelegtes Kind“ (80 fl.); – „Mutter mit Kindern“ (100 fl.); – „Kind im Korbe“ (100 fl.); – „Ein Kind“, Studie (50 fl.); – „Schlafendes Kind“ (30 fl.); – „Kind, seinen Ballen betrachtend“ (25 fl.); – 1864: „Der kleine Musikant“ (80 fl.); – „Knabe mit Hunden“ (150 fl.); – 1865: „Familienscene“ (vom Vereine angekauft, 60 fl.); – 1866: „Taubenhändlerin“ (70 fl.); – „Die Kinderstube“; – 1867: „Die Tänzerin Leopoldine Löscher“ (200 fl.); – 1868: „Lachen und Weinen“ (50 fl.); – „Spielender Knabe“ (120 fl.); – „Die Weintraube“ (70 fl.); – 1869: „Kleines Mädchen“ (30 fl.); – „Kellnerin“; – „Spielende Kinder“ (500 fl.); – „Der Abschied“ (200 fl.); – 1870: „Der Morgen“ (70 fl.); – „Schulknabe“ (80 fl.); – in der III. allgemeinen deutschen Kunstausstellung, September 1868: „Kinder und der Apfel“; – in der I. großen internationalen Kunstausstellung in Wien, im Künstlerhause, April 1869: „Weiblicher Studienkopf“ (70 fl.); – „Porträt eines Knaben“; – „Porträt eines Mädchens“, beide Eigenthum des Herrn Achilles Melingo. Maler Reiter, nach der Zeit zu urtheilen, seit welcher er bereits öffentlich ausstellt, 1834, muß schon ein Mann in vorgerückterem Alter sein.
Reiter, Johann Baptist (Maler). Zeitgenoß. Ein Wiener Künstler der Gegenwart, der bereits seit vier Jahrzehenden die Wiener Ausstellungen mit einer Beharrlichkeit beschickt, welche nur jener der Angriffe der Kritik auf seine Werke gleichkommen mag. Ein Künstler von ausgesprochenem Talente, der namentlich in früheren Jahren zu den besten Hoffnungen berechtigte, denn in seinen Bildern zeigte sich sorgfältige Technik, frisches Colorit und insbesondere in seinen Bildnissen ein besonderes Geschick im Treffen. Im Laufe der Jahre aber opferte R. bei seiner Vielmalerei die guten Eigenschaften seines unbestreitbaren Talentes, stellte Bilder aus, die in den Katalogen mit den albernsten Titeln bezeichnet und, wie ein tüchtiger Kritiker bemerkte, nicht gut genug für Uhrenbilder waren. Die Kritik ging sogar so weit, die Zulässigkeit seiner Bilder in Frage zu stellen, und wohl nur der Umstand, daß nach einer Reihe schlechter Bilder immer wieder eines erschien, das so gut aufgefaßt und ausgeführt war, daß es ganz und gar nichts mit seinen gewöhnlichen Arbeiten gemein hatte, mag es erklären, daß die leitenden Ausschüsse seinen Bildern nie die Aufnahme versagten. R. malt Bildnisse, Genrestücke, in diesen hat er eine Reihe von Bildern mit verschiedenen Charaktertypen des Wiener Lebens gebracht; versuchte sich anfänglich auch in biblischen Stoffen, seine eigentliche Stärke aber sind Kinder, welche er in allen nur denkbaren Attitüden darstellt, so daß ein Kritiker diese künstlerische Plattheit parodirend, ihm folgende Motive empfiehlt: „Knabe, Zündhölzchen probirend“; – „Knabe, welcher lachend die Schlafmütze seines Vaters aufsetzt“; – „Knabe, eine Frankfurter Cervelatwurst essend“; – „Knabe, sich das Gesicht waschend“ u. s. w. Hier folgt mit Uebergehung seiner zahlreichen Porträte – von meist unbekannten- Frankl (Ludwig Aug. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) IV. Jahrg. (1845), S. 504, in des Dr. Melly Besprechung der Wiener Kunstausstellung des Jahres 1848. – Zellner’s Blätter für Theater, Musik und Kunst u. s. w. (Wien, kl. Fol.) 1862, Nr. 41; 1864, Nr. 44. – Curs-Blatt der Gratzer Zeitung 1862, Nr. 2. – Oesterreichischer Volksfreund (Wien) 1863, Nr. 271. – (Gratzer) Tagespost 1863, Nr. 260. – Botschafter (Wiener polit. Blatt) 1865, Nr. 81. – Vaterland (Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 349; 1868, Nr. 20 u. 340. – Wanderer 1869, Nr. 78 [in den Berichten über die Kunstausstellungen]. – Kataloge der Jahres-Ausstellungen bei St. Anna 1834, 1837–1839, 1841–1848, 1850. – Monats-Verzeichnisse der Kunstausstellungen des österreichischen Kunstvereins 1850–1871. –