BLKÖ:Rieberer, Mathias

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rie, Bernard
Band: 26 (1874), ab Seite: 78. (Quelle)
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Rieberer, Mathias (gelehrter Jesuit, geb. zu Murau in Steiermark 2. Februar 1720, gest. zu Regensburg 1. Mai 1794). Trat im Jahre 1737, damals 17 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er die theologische Doctorwürde erlangte und zu Laibach die Philosophie, zu Gratz die alten Sprachen und h. Schrift und zu Wien die letztere vortrug. Im Jahre 1766 wurde er Historiograph seines Ordens, kam dann nach Passau, wo er bis zur Auflösung der Gesellschaft verblieb. Nun erhielt er vom kaiserlichen Hofe eine Mission nach Regensburg und blieb in dieser Stellung bis an sein im Alter von 74 Jahren erfolgtes Lebensende. Stöger berichtet, daß er in Regensburg zahlreiche Manuscripte – welcher Art dieselben waren, ist nicht gesagt – gesammelt und nach Wien – an welche Anstalt ist auch nicht angedeutet – geschickt, daß er sich ferner den Ruf eines Vaters der Armen, insbesondere aber der Waisen erworben habe. Von ihm sind im Drucke erschienen: „Grammatica hebraica seu tabulae omnium verborum linguae hebraicae in usum Theologorum Graecensium“ (Graecii 1755); – „Relatio status de novissimis Europae eventibus 4. Maii 1794“; in Handschrift hinterließ er zwei Bände über die Diplomatik, welche in Wien in der kais. Bibliothek aufbewahrt sein sollen und zahlreiche Materialien zur Fortsetzung der von Hansiz begonnenen Geschichte der deutschen Bisthümer.

Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 301.