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BLKÖ:Riedl Ritter von Riedenau, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 99. (Quelle)
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2. Franz Riedl Ritter von Riedenau (k. k. Hofrath, geb. zu Wien 6. October 1800, gest. ebenda 4. Juni 1865). Trat nach beendeten Studien im Jahre 1823 in den k. k. Staatsdienst, in welchem er, die übliche Stufenleiter der Vorrückungen durchmachend, im Jahre 1854 zum Hofrathe bei der niederösterr. Statthalterei ernannt wurde. In diese vieljährige Dienstzeit fallen manche Arbeiten, welche seine besondere amtliche Tüchtigkeit darthun. So bearbeitete er als n. ö. Regierungs- und Präsidialsecretär im Jahre 1835 eine Darstellung des Wiener Armenwesens, mit einer ausführlichen Geschichte der Armenverwaltung seit Einführung des Armeninstitutes im Jahre 1783 und einer vollkommenen Uebersicht der Wiener Armenfonds, in Folge dessen die Leitung des Armenwesens von der n. ö. Regierung an den Wiener Magistrat übertragen wurde. Als n. ö. Regierungsrath versah er von 1845 bis 1848 das wichtige Referat der Personal- und Kanzlei-Direction, des städtischen, des Polizei- und Approvisionirungs-Departements. Als Hofrath übernahm er im Jahre 1858 die Leitung der Enquête-Commission, welche auf ah. Befehl über die Eingaben der Wiener Baumwollwaarenerzeuger, Shawlweber und Schafwollwaarenerzeuger, der Kammgarnspinner und mehrerer Eisen- und Eisenwaarenerzeuger zur Constatirung, der von ihnen geschilderten ungünstigen Lage ihrer Industriezweige [100] zusammengesetzt wurde. Im November 1860 wurde er Vice-Präsident der n. ö. Statthalterei und im December 1864 aushilfsweise als Referent und Stimmführer in den Staatsrath berufen. Seine vielseitige Thätigkeit als Staatsbeamter, nebenbei als Prüfungscommissär der staatsrechtlich-administrativen Abtheilung der theoretischen Staatsprüfung, als Oberaufseher der griechisch-nicht unirten Schule, als landesfürstl. Prüfungscommissär der vereinigten evangelischen Hauptschule in Wien, als landesfürstl. Commissär bei der n. ö. Handels- und Gewerbekammer und bei der ersten österreichischen Sparcasse, ferner in den Jahren 1846–1855 als Director des Pensionsvereins für Witwen und Waisen herrschaftlicher Beamten, zuletzt, seit 1820, als Mitglied, später als Directionsmitglied und Präsesstellvertreter der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, schildert ausführlich der in der Quelle angeführte Nekrolog. Diese ebenso umfassende als verdienstvolle Thätigkeit wurde mit ah. Entschließung ddo. 22. April 1854 durch Verleihung des Ordens der eisernen Krone dritter Classe und die am 26. Juni g. J. statutenmäßig erfolgte Erhebung in den Ritterstand gewürdigt. [Wiener Zeitung 1865, Nr. vom 6. Juli, S. 68: „Franz Ritter Riedl von Riedenau“ (Nekrolog von Herm. Meynert).] –