Zum Inhalt springen

BLKÖ:Rothschütz, die Familie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Rott, Karl Mathias
Band: 27 (1874), ab Seite: 144. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Rothschütz, die Familie|27|144|}}

Die Familie Rothschütz, die auch als Roschütz-Rothschütz und Roschütz-Bybentschiz vorkommt, ist eine sehr alte und schon im 12. Jahrhundert erscheint ein Ritter Jordan von R. im Jahre 1147 als Theilnehmer am Kreuzzuge. Die Familie pflanzte sich nun ununterbrochen fort und ein Stephan R., der mit einer Freiin von Weltz vermält war und im Jahre 1379 starb, erhielt 1358 am Lichtmeßtage von Herzog Albrecht von Oesterreich ein Wappen, das gegenwärtig das 2. Feld des freiherrlichen Wappens der Familie bildet (in Gold ein Centaur mit gespanntem schußfertigen Bogen und darüber ein Stern). Im Jahre 1450 wurde dem Kaspar Reichsritter von R. der Freiherrnstand verliehen und derselbe im Jahre 1530 dem Franz von R. bestätigt. Das Geschlecht war ursprünglich in Mähren ansässig, wo sich im Znaimer Kreise ein Bergschloß Namens Roschütz befand, wozu die Stadt Bybentschitz, das spätere Eibenschütz, gehörte. In den Kriegswirren, von denen Mähren im sechszehnten Jahrhunderte schwer heimgesucht worden, wurde die Familie R. aus den langbesessenen Erbgütern vertrieben und von zwei Söhnen des Freiherrn Franz kam einer, Nikolaus, nach Croatien, wo er als Oberst in der kaiserlichen Armee diente. Sein Bruder Peter aber machte sich in Krain ansässig. Die Familie versuchte zwar wieder in den Besitz der verlorenen Stammgüter zu gelangen aber alle ihre Bemühungen blieben erfolglos. Außer den von den zwei Brüdern Peter und Nikolaus in Krain und Croatien gestifteten Linien bestand noch eine, von einem Hendrix R. im Jahre 1268 in Sachsen-Meissen gestiftete Linie, welche mit Therese Freiin von Roschütz, Gemalin [145] des kön. preuß. General-Lieutenants Curt von Hobe, am 16. Mai 1822 erlosch. Auch die croatische Linie ist bereite erloschen, und nunmehr ist die Familie in Preußen und Krain, in welch letzteres Land sie neuester Zeit durch Heirath gelangte, ansässig. Der heutige Familienstand ist: Philipp Freiherr von Roschütz-Rothschütz (geb. 13. April 1812), vermält (seit 5. November 1835) mit Friederike Petronella geb. von Hungs aus dem Geschlechte derer Hund zum Busch. Aus dieser Ehe stammt ein Sohn Nikol. August Emil[WS 1] (geb. 8. August 1836), vermält (seit 5. Mai 1859) mit Antonie geb. Gräfin Lichtenberg (geb. 5. Mai 1841). Der Baron lebt mit seiner Gattin auf ihren Besitzungen zu Lichtenberg und Sonneck bei Pösendorf in Krain, und stammen aus dieser Ehe die Kinder: Anna Maria (geb. 8. April 1860), Antonia (geb. 24. Februar 1863), Philipp (geb. 2. Juli 1864) und Siegfried (geb. im März 1867). Außerdem leben noch ein Bruder des Großvaters und zwei Vettern. Der Erstere, Franz Joseph (geb. 7. September 1805), war Pfarrer zu Heinrichswalde in Preußisch-Schlesien; die Letzteren sind: Joseph (geb. 10. August 1814) und Johannes (geb. 20. December 1821). Welcher Linie der Maria Theresien-Ritter Georg Sigmund Freiherr von Rothschütz angehört, ist nirgends angegeben; allem Anschein nach der vielleicht eben mit ihm erloschenen croatischen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Emil Rothschütz (Wikipedia).