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BLKÖ:Schäck-Jaquet, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 29 (1875), ab Seite: 42. (Quelle)
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Schäck-Jaquet, Karl (Ingenieur, Erbauer der ersten Pferdebahnen in Wien, geb. zu Eger in Böhmen um das Jahr 1825). Die unteren Schulen und das Gymnasium besuchte S. in seiner Geburtsstadt, später in Wien, wo er auf dem Polytechnicum seine technische Ausbildung erhielt, nebenbei aber auch mehrere freie Gegenstände an der Universität hörte. Nach beendeten Studien begab er sich auf Einladung eines in Genf ansässigen Verwandten dahin, übernahm dort die Bauleitung eines Mustergefängnisses, dessen Bau er zu Ende führte, worauf er sich dort als selbstständiger Ingenieur und Bauunternehmer seßhaft und durch verschiedene Bauten, die er ausgeführt, einen geachteten Namen machte. Verschiedene der von ihm entworfenen Pläne zu Schul- und Waisenhäusern, Arbeiterwohnungen, Spitälern, Krankenhäusern u.dgl. m. wurden mit Preisen betheilt und für seinen gelungenen Entwurf einer großen Badeanstalt verliehen ihm die heimatlichen Städte Eger und Franzensbad das Ehrenbürgerrecht. Später erscheint sein Name auch unter denen der zahlreichen Preisbewerber zum ersten großen Ausstellungsgebäude in London, der Gefängnisse in Piemont und des nationalökonomischen Vereins in Brüssel, für deren Pläne und Entwürfe er mit Anerkennungsdiplomen oder Medaillen ausgezeichnet wurde. Auch bei der Wiener Stadterweiterung hat S. durch Pläne mitconcurrirt. Da er, um Staats- und städtische Bauten in der Schweiz unternehmen zu können, das Bürgerrecht besitzen und den Militärpflichten nachkommen mußte, erlangte S. das erstere und bekleidete neben seiner bürgerlichen Stellung den Majorsrang im schweizerischen Geniecorps. S. ist in seinem Fache auch schriftstellerisch thätig gewesen und hat folgende Werke: „Constructions philantropiques“, und im Verein mit Dr. Gosse „Le Penitencier agricol industriel et éducatif“ herausgegeben. S. hat sich mit seinem Bruder Adolph, k. k. österreichischem Consul in Genf, und mit Gabriel Diodati geschäftlich associirt, und es hat dieses Haus im Sommer 1868 die Vor- und dann die definitive Concession zum Baue von Pferdebahnen in Wien erhalten und dieselben auch ausgeführt.

Eigene handschriftliche Notizen.