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BLKÖ:Schärffenberg, Friedrich Sigmund Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 29 (1875), ab Seite: 60. (Quelle)
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Friedrich Siegmund von Scherffenberg auf Spielberg und Hohenwang in Wikidata
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7. Friedrich Sigmund Graf S., ein Sohn des Grafen Johann Wilhelm aus seiner Ehe mit Maximiliana Gräfin Harrach. Mit der Erinnerung an Wiens Errettung aus der Türkengefahr im Jahre 1683 hängt des Grafen Friedrich Sigmund Name innig zusammen. Unter jenen Generalen, welche mit dem Corps des Grafen Leslie die Insel Schütt verließen und zur Rettung des bedrängten Wien herbeieilten, gehört auch Graf Friedrich Sigmund. Später, 1684, wohnte er den Siegen von Waitzen und Pesth und dann auch der ersten erfolglosen Belagerung von Ofen bei, wo er verwundet wurde. Vor Neuhäusel leitete er unter Caprara 1685 den Sturm und wurde mit der Nachricht von dem Falle des Platzes an das kaiserliche Hoflager abgesendet. Die Unverläßlichkeit des Fürsten von Siebenbürgen, Michael I. Apafi, der es bald mit dem Kaiser, bald mit dem Sultan hielt, veranlaßte den Kaiser, durch eine nach Siebenbürgen geschickte Truppenmacht sich Apafi’s Bündniß zu sichern, und so erhielt Graf Friedrich Sigmund Befehl, mit 10.000 Mann in’s Sachsenland einzurücken, was die gute Folge hatte, daß Apafi nun einen dauernden Vertrag mit dem Kaiser abschloß. Aber früher noch mußte S. mit 10.000 Mann nach Ungarn zurückkehren, um die zweite Belagerung von Ofen zu unterstützen, welche auch mit dem Falle der Festung endigte. Nach nochmaligem Aufenthalte in Siebenbürgen, dann einem kurzen in Croatien stieß er im Jahre 1688 zu dem Hauptheere, welches unter dem Churfürsten von Bayern Belgrad belagerte. Bei dem auf den 6. September angeordneten Sturme, welcher von fünf verschiedenen Seiten gleichzeitig unternommen wurde, führte Graf Friedrich Sigmund den Angriff auf die erste Bresche. Muthig vordringend, eiferte er die Seinen an, ihm zu folgen. Da traf ihn im Gewühle des tobendsten Kampfes die Kugel, welche seinem Heldenleben in jungen Jahren ein Ende machte. [Ô Cahill (Baron Major), Geschichte der größten Heerführer neuerer Zeiten, gesammelt und mit taktisch geographischen Noten begleitet (Frankenthal [1786], L. B. F. Gegel, 8°.) Bd. VI, S. 178. – Thaten und Charakterzüge berühmter österreichischer Feldherren (Wien 1808, Degen, 8°.) Bd. I, S. 297. – Porträt. Unterschrift: Friedrich Sigismund Graf v. Scherfenberg. Auf einem Blatte zugleich mit Johann [61] Norbert Fürst v. Piccolomini. Langer sc. (4°.).] –