BLKÖ:Schmitten, Eduard
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 30 (1875), ab Seite: 332. (Quelle) | |||
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[333] Wunden curiren zu lassen; ich habe abermals schreckliche Tage erlebt und dem blassen Tode oft in’s Auge geschaut. – O Gott, wann wird die Stunde der Ruhe für mich schlagen – wann werde ich in einen freundlichen Hafen einlaufen können?! ... Ich glaube nicht, daß sich in der k. k. österreichischen Armee noch ein Officier oder überhaupt ein Soldat befindet, welcher so vielen Schlachten in Europa und Amerika beiwohnte, als ich. ... Das Schicksal hat mich furchtbar umhergetrieben. ich war zu Wasser und zu Lande von den schrecklichsten Gefahren umgeben, und dennoch kann ich von Glück sagen, denn meine geraden Glieder habe ich noch, sollte ich von meinen Wunden nicht wieder so hergestellt werden, daß ich in der Armee fortdienen kann, so schreibe ich meine Lebensgeschichte – und ich könnte manches Geschichtchen erzählen.“ Aus dem weiteren Inhalte dieses Briefes ist zu entnehmen, daß S. im Jahre 1849 am 28. Februar die Schlacht von Kapolna mitgemacht – daß er seit Jahren bereits in der nordamerikanischen Armee bedienstet, im Mai 1863 bei der Potomak-Armee sich befand und im Kriege verwundet wurde. Später verließ er die Nordarmee und begab sich zu seinem Bruder nach Iowa. Im December 1863, nachdem er von den Kriegsstrapazen sich erholt, rückte er als Rittmeister des 3. leichten Missouri-Cavallerie-Regiments zur Westarmee nach Minosotta ein, kämpfte bei Neu-Ulm gegen die Indianer und wurde am 28. Februar 1864 in einem grauenvollen Kampfe mit den Indianern mehrere Male schwer verwundet, dann von Negern sorgfältig gepflegt, worauf er, nachdem er so weit hergestellt war, daß er reisen konnte, zu seinem Bruder nach Sabula sich begab, um dort seine Wunden heilen lassen zu können. Dort schrieb er den Brief, dem obige Auszüge entnommen sind.
Schmitten, Eduard (k. k. Officier, Geburtsort und Jahr unbekannt). Zeitgenoß. Ueber die Lebensverhältnisse dieses durch seine Geschicke denkwürdigen Menschen, der um das Jahr 1823 geboren sein dürfte, ist dem Herausgeber nur wenig bekannt. Im Jahre 1843 war Eduard Schmitten der jüngste Cadet im 8. Jäger-Bataillon. In den Jahren 1848 und 1849 kämpfte er in Ungarn. Im Jahre 1863 schreibt die Hermannstädter Zeitung: Einem Briefe des auch in Hermannstädter Kreisen bekannten Hauptmanns (nun Rittmeisters) Eduard Schmitten ddo. Sabula am Mississipistrome im Staate Iowa Nordamerika’s am 10. October 1864 entnehmen wir Folgendes: „Ich befinde mich seit einigen Monaten wieder in Sabula bei meinem Bruder, um mich von meinen in den Gefechten gegen die Indianer erhaltenen- Hermannstädter Zeitung und Siebenbürger Bote 1865, Nr. 57, im Feuilleton: „Anregungen. Aus Amerika.