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BLKÖ:Sehling, Joseph Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sehling
Band: 33 (1877), ab Seite: 322. (Quelle)
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Sehling, irrig: Selling, Joseph Anton (Compositeur, geb. zu Teising in Böhmen, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Prag 19. September 1756). Seine Studien machte er in Prag, wo er auch in der Musik ausgebildet wurde. Als geschickter Musicus gesucht, versah er auch verschiedene und gute Stellen, so z. B. stand er 1739 als Hofmusicus in Diensten des Grafen Wenzel Morzin, später versah er das Amt des Chorregens an der Barnabitenkirche in Prag, danach jenes des Capellmeisters an der Metropolitankirche zu St. Veit. Er war ein [323] ebenso guter Lehrer, als Componist. Unter seinen Schülern ist der Prämonstratenser Johann Lohelius Oelschlegel [Bd. XXI, S. 13] anzuführen. Seine Compositionen bestanden meistens aus Kirchenstücken, die seiner Zeit sehr beliebt waren, vornehmlich seine Messen und Offertorien, meist Pastorale, und seine Requiem. Von seinen anderen Arbeiten sind bekannt: „Filius prodigus“, Der verlorene Sohn, Oratorium, dem Grafen Morzin gewidmet und 1730 zuerst bei den Barnabiten, 1744 bei den Barmherzigen Brüdern in Prag aufgeführt; – „Constantinus“, eine Oper, im Jahre 1751 im Jesuiten-Collegium in der Prager Altstadt mit Beifall dargestellt, und eine zweite Oper, welche anläßlich der Krönung Maria Theresia’s zur Königin von Böhmen im Clementinum mit großem Beifalle gegeben wurde. Die Kaiserin zeichnete den Compositeur durch Verleihung einer goldenen Medaille aus. Das Berndorf-Schladebach’sche Lexikon setzt seine Geburt um das Jahr 1680 an, ohne die Quellen, woher es diese Angabe geschöpft, anzugeben. Gewiß ist es, daß S., als er starb, im hohen Alter gestanden.

Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler, (Leipzig 1792, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 498, unter Selling. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler, (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. IV. Sp. 177. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Berndorff (Dresden, Rob. Schäfer, gr. 8°.) Bd. III. S. 501.