BLKÖ:Silberstein, Eduard Freiherr
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 34 (1877), ab Seite: 290. (Quelle) | |||
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[291] worden. Der verstorbene Freiherr Eduard hatte seine Studien in Prag gemacht, war daselbst im Jahre 1848 Centurio bei der Studenten-Legion gewesen. In Folge seiner Neigung für die Schauspielerin Zöllner legirte er derselben eine Summe von 40.000 fl., womit er jedoch den Wunsch verband, daß Fräulein Zöllner der theatralischen Laufbahn entsagen möchte.
Silberstein, Eduard Freiherr (geb. um das Jahr 1830, gest. zu Wien 23. September 1861). Die Silberstein, oder eigentlich Silber von Silberstein sind ein böhmisches Adelsgeschlecht, dessen Ursprung jedoch nicht von dem alten, einst im Lande Böhmen stark verbreiteten Geschlechte der Ritter Zylvar abzuleiten ist, welches nach seinen beiden Wohnsitzen die Namen Zylvar von Silberstein, und Zylvar von Pelnikau führte. Obwohl nun nach den unten bezeichneten Quellen die heutigen Freiherrn Silber von Silberstein keine Nachkommen der oben genannten Ritter Zylvar sind, und nur zufällig dasselbe Prädicat führen, welches aber erst von einer Verleihung neuerer Zeit herrühren soll, so waren doch die heutigen Freiherrn von Silberstein Besitzer der beiden oben genannten Güter Silberstein und Pelnikau. Ueber die alten Silberstein vergleiche die Quellen. Die neueren Silberstein haben sich durch die letztwilligen Verfügungen des Freiherrn Eduard von Silberstein ein bleibendes Andenken gesichert. Freiherr Eduard war Besitzer der Herrschaft Wildschitz, einer Domäne, deren Jahreserträge durchschnittlich sich auf 30.000 fl. beliefen. Freiherr Eduard hat nun in seinem Testamente ddo. 22. September 1861 sein ganzes Nachlaßvermögen zum Fonds einer Stipendien-Stiftung für Studirende der Universitäten Wien und Prag gewidmet, mit der Anordnung, daß jedes Stipendium aus jährlichen 400 fl. bestehen soll, und daß die Verleihung der Stipendien von der Wiener und Prager Statthalterei ohne weitere Beschränkung zu geschehen habe. Nach dem Inventar erreichte das Nachlaßvermögen die Schätzungssumme von 623.849 fl. ö. W., wovon, außer einer Jahresrente von 3000 fl. für eine Verwandte, 100.000 fl. in Legaten entfielen, unter denen sich aber u. A. eine Summe von 6000 fl. für die Wildschitzer Armen, und von 2000 fl. für die Wildschitzer Kirche befanden. Die für die Stipendienstiftung zu erwartende Fondssumme ließ sich (1867) nicht berechnen, weil zu der Verlassenschaft bedeutende, in der Prager Landtafel inneliegende Realitäten gehören, welche nach der testamentarischen Bestimmung freiwillig feilgeboten werden müssen, aber wegen noch obwaltender Rechtsstreitigkeiten bisher nicht feilgeboten werden konnten. Jedoch sind die Interessen der beabsichtigten Stipendienstiftung vollkommen gesichert, weil die k. k. Finanz-Procuraturen zu Wien und Prag als Vertreter derselben mit der Abhandlungspflege beschäftigt sind. Das Vorstehende ist das Ergebniß aus der Beantwortung einer Interpellation, welche in der Sitzung des Universitäts-Consistoriums am 11. Jänner 1867 von Seite des Rectors abgegeben- Bohemia (Prager polit. und Unterhaltungsblatt 4°.) 1861, Nr. 235, S. 2218; Nr. 239, S. 2175 und 2260: „Ueber das Testament des Freiherrn von Silberstein“. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.), 1867, Nr. 35; 1868, Nr. 100. – Neue freie Presse (Wien) 1867, Nr. 875: „Von der Universität“.