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BLKÖ:Skórski, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Škowiczek, Franz
Band: 35 (1877), ab Seite: 81. (Quelle)
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Skórski [sprich: Skurski], Johann (gelehrter Jesuit, geb. in Galizien im Jahre 1671, gest. im Jahre 1752). Trat im Jahre 1715 in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er im Lehr- und Predigtamte verwendet wurde. Er trug theologische und philosophische Disciplinen zu Lublin und Lemberg vor. Der literarischen Sitte oder richtiger Unsitte seiner Zeit gemäß, schrieb er viele lateinische Denkreden, sogenannte Panegyriken, auf Personen der angesehenen Familien seines Vaterlandes, in welchen sich in einem Wust rhetorischer Floskeln manches historische Körnlein versteckt. Als solcher Reden seien jene auf Potocki (1722) und auf den Lemberger Erzbischof Wyžycki (1731) erwähnt, deren Styl schon aus den Titeln: „Juratus honor Potocciorum crucis“ (Lublini 1722, Fol.); – „Vox doloris publici“ (Cracoviae 1727); – „Apex aureus infularum in montibus Leonis eminens crux Geraldorum Nicolai Wyżycki archiepiscopi Leopoliensis ad culmen gloriae accedens“ (Leopoli 1731) zu errathen ist. Sein Hauptwerk aber, woran er 15 Jahre gearbeitet und gefeilt, ist sein episches Gedicht: „Lechus, carmen heroicum libris XII regni aurei et liberi primordia vetustatem fortunamque variam decantans“ (Leopoli 1745, 8°.), worin er aus polnischen und anderen Chroniken die Geschichte der Anfänge des Polenreichs besingt und so mitunter nicht eben uninteressante Beiträge zur slavischen Mythologie bringt. Einzelnes darin ist auch nicht ohne poetischen Werth; so z. B. ist der fünfte Gesang zu erwähnen, in welchem die Priester dem Lech den Schild überreichen, in welchem alle Gestalten der polnischen Könige bis auf August III. erscheinen; oder der 11. Gesang, in welchem Wyzimir die Geschicke des slavischen Volkes in einer Reihe von Bildern prophetisch vorführt. Das [82] Gedicht, wie aus dem Titel ersichtlich, ursprünglich in lateinischer Sprache geschrieben und gedruckt, wurde später (Lemberg 1751) in einer von Kotwicki bewerkstelligten polnischen Uebersetzung ausgegeben. S. starb im Alter von 61 Jahren.

Juszyński (Hieronym. X. M.), Dykcyonarz poetów polskich, d. i. Lexikon polnischer Poeten, d. i. Lexikon polnischer Poeten (Krakau 1820, Jos. Matecki, 8°.) Bd. II, S. 185.