Zum Inhalt springen

BLKÖ:Somosi, Stephan

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 35 (1877), ab Seite: 298. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Stephan Somosi in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Somosi, Stephan|35|298|}}

Somosi, Stephan (Schulmann und Fachschriftsteller, geb. zu Zemplin 5. April 1816). Sein Vater, gleichfalls Stephan, lebte als reformirter Priester zu Zemplin, übersiedelte aber [299] später nach Tolcsva, wo er die Erziehung seines Sohnes in seine unmittelbare Leitung nahm. Im Jahre 1825 schickte er seinen damals neunjährigen Sohn in das nachbarliche Dorf Erdöhorvat, wo zu jener Zeit ein als tüchtiger Pädagog weit und breit bekannter Ungar, Namens Paul Kereszturi lebte, zu dem wegen seiner geschickten Unterrichtsmethode nicht nur die Kinder aus der nächsten Umgebung, sondern auch aus den Abaujvárer, Zempliner, Szabolcser und Gömörer Comitaten in die Schule gesendet wurden. Nachdem S. einige Zeit unter Kereszturi’s Leitung studirt, ging er zunächst nach Tallya und von dort aus bezog er die Schule in Sárospatak, wo er das Obergymnasium beendete. Im Juli 1832 schrieb er sich für die juridischen Studien ein, betrieb aber vorherrschend das Studium der lateinischen Sprache und Literatur und jenes der Geschichte. Das Jahr 1838 verlebte er zur Erlernung der deutschen Sprache in Szepsi. Nun übernahm er im Jahre 1840 die Leitung der Rhetorik und war so bis 1848 in verschiedenen pädagogischen Functionen thätig, wie solche bei der eigenthümlichen Organisation der evangelischen Schulanstalten in Ungarn vorkommen. Im Jahre 1845 hatte er Deutschland bereist, sich längere Zeit in Berlin aufgehalten, wo er Geschichte, französische und griechische Sprache studirte, und war nach seiner Rückkehr, nachdem er die theologische Prüfung abgelegt, im Jahre 1848 Hilfspriester und im folgenden Jahre o. ö. Professor des Pataker Gymnasiums geworden. Im Jahre 1854 erhielt er an der genannten Lehranstalt die Professur der Geschichte und 1856 die Secretär- und Archivarstelle an der dortigen Hauptschule. S. ist Verfasser mehrerer Schulschriften, deren Titel sind: „Görögnyelvtan“, d. i. Griechische Grammatik (Sárospatak 1853, 8°.) – „Ókor történetei felgymnasium számára“, d. i. Geschichte des Alterthums, für das Obergymnasium (Sárospatak 1852, 8°.); – „Magyarország története“, d. i. Geschichte Ungarns, bildet den fünften Band des in Sárospatak unter dem Titel „Népiskolai könyvtár“, d. i. Archiv für Volksschulen, erschienenen Sammelwerkes; – „Középkor története, felgymnasium számára“, d. i. Geschichte des Mittelalters, für das Obergymnasium (185.), – und „Világtörténet a gymnasium számára“, d. i. Weltgeschichte für das Gymnasium (1835.). Auch war er Mitarbeiter an dem in Sárospatak herausgegebenen griechisch-ungarischen Lexikon, dessen in der Lebensskizze Johann Somosi’s gedacht worden.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 283.