BLKÖ:Sternberg, Matthäus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 280. (Quelle)
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32. Matthäus lebte in der Mitte des 15. Jahrhunderts; nach Palacký ist er der Sohn eines Georg Sternberg mit Agnes, einer geborenen Herzogin von Troppau; nach Anderen hieße sein Vater Peter und seine Mutter Anna Herzogin von Troppau. Doch gegen diese letzte Annahme streitet der Umstand, daß Peter, der mit Anna von Troppau vermält war, ohne Erben gestorben sein soll. Nach dem heutigen Stande der Forschung ist dieser Zwiespalt nicht aufzuhellen. Matthäus spielt eine wichtige Rolle in den Zerwürfnissen, welche 1466 zwischen Georg von Böhmen und Mathias von Ungarn Statt hatten. Matthäus Sternberg hatte mit seinen Mannen dem Könige Mathias von Ungarn in jenen unruhigen Zeiten Dienste geleistet. Nun waren ihm von dem Könige seine Ansprüche auf Entschädigung nicht nur nicht bewilligt, sondern noch überdies einer seiner Edelleute gewaltsam gefangen genommen worden; durch diese Umstände gereizt, kündigte er mit seinen Freunden der Krone Ungarn eigenmächtige Fehde an. Zunächst erbaute er auf feindlichem Gebiete zwei feste Schlösser, von denen aus er das umliegende Land beunruhigte. König Mathias verlangte nun von seinem ehemaligen Schwiegervater Georg Podiebrad schleunige Züchtigung für diesen Frevel. Georg dagegen bestand darauf, daß man Matthäus zuerst mit seinen Klagen und Ansprüchen gerichtlich anhören und dann Recht sprechen wolle. Der Streit über diese Angelegenheit wurde immer heftiger und eigentlich nie ganz beigelegt, da bald darauf zwischen beiden Königen der Krieg ausbrach. –