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BLKÖ:Stroynowski, Stanislaw (Corpscommandant)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 40 (1880), ab Seite: 102. (Quelle)
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3. Einer der fünf Söhne des vorgenannten Stanislaw, gleichfalls Stanislaw mit Vornamen, machte sich als Führer des berühmten Corps der Lisowczyken besonders berühmt. Nachdem er in Gratz seine Ausbildung erlangt hatte, kehrte er in seine Heimat zurück und nahm Kriegsdienste, anfänglich unter den Fahnen Lanckoroński’s, dann bei Chodkiewicz in der von Alexander Lisowski befehligten Abtheilung, aus welcher die oberwähnte Truppe der Lisowczyken sich bildete. Er wurde oberster Commandant dieses Corps und führte dasselbe über die Grenzen dem gegen die Protestanten zu Felde ziehenden Kaiser Ferdinand II. zu Hilfe, bei welcher Gelegenheit er besonders in Böhmen sich rühmlichst auszeichnete. Von seinem König zur Vertheidigung der Grenzen des Landes gegen die hereinbrechenden Türken und Tataren in die Heimat zurückberufen, focht er 1621 bei Choczym unter Rusinowski und übernahm, nachdem dieser im Kampfe schwer verwundet worden, an dessen Stelle den Oberbefehl über die Truppen. Als Kaiser Ferdinand, welcher, nach Friedensschluß mit den Türken, an den Rhein ins Feld gezogen war, daselbst wiederholt Niederlagen erlitt, berief Karl Fürst Liechtenstein die Lisowczyken, welche nun unter Stroynowski’s Anführung, 15.000 Pferde stark, über die Grenze rückten und in den Kämpfen am Rhein und an den französischen Marken der Schrecken des Feindes wurden. Nach beendigtem Kriege kehrte der siegreiche Held mit seinen Truppen heim, rückte aber schon im nächsten Jahre auf den neuerlichen Ruf des Kaisers an der Spitze eines 6.000 Mann starken Corps aus. In diesem letzten Feldzuge gerieth er in Gefangenschaft des Fürsten von Münsterberg, aus welcher er schließlich auf Verwendung des Kaisers in Freiheit gesetzt wurde. Er kehrte in seine Heimat zurück, wo von nun ab alle weiteren Spuren seiner Thätigkeit verschwinden. Des in polnischen Geschichtswerken oft erwähnten Corps der Lisowczyken wird in deutschen Werken kaum und dann auch nur nebensächlich gedacht. –