BLKÖ:Suchecki, Heinrich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Suchecki, Miroslaw
Band: 40 (1880), ab Seite: 265. (Quelle)
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Suchecki, Heinrich (poln. Schriftsteller, geb. zu Peresp im Żołkiewer Kreise Galiziens im Jahre 1810). Die unteren Schulen und das Gymnasium besuchte er von 1826 bis 1832 in Przemysl, sodann bezog er die Hochschule in Lemberg, wo er 1833 die philosophischen Studien begann. Erst im Jahre 1850 erhielt er eine Grammatical-Lehrerstelle am Gymnasium in Lemberg und 1856 die außerordentliche Professur der polnischen Sprache und Literatur an der Prager Hochschule; mit ah. Entschließung vom 25. August 1865 aber wurde er zum außerordentlichen Professor für vergleichende slavische Sprachkunde an der Hochschule in Krakau ernannt. Gegenwärtig [266] kommt er nicht mehr im österreichischen Staatsschematismus vor, er dürfte sonach bereits in den Ruhestand übergetreten sein. Als Schriftsteller in seinem Fache mehrfach thätig, hat er folgende Werke herausgegeben: „Nauka języka polskiego“, d. i. Lehre von der polnischen Sprache (Lemberg 1849, 8°.); – „Zwięzła nauka języka polskiego“, d. i. Gründlicher Unterricht in der polnischen Sprache (ebd. 1849); eine neue im Jahre 1853 erschienene Umarbeitung wurde von dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht zum Vortragsbuche in den Schulen bestimmt; eine dritte Ausgabe kam ebenda 18356 heraus; zu gleicher Zeit eine Bearbeitung für den höheren Lehrcurs, wovon bereits im nächsten Jahre in Prag eine vierte Auflage folgte; – „Krótka nauka języka polskiego“, d. i. Kurzer Unterricht in der polnischen Sprache (Prag 1849, 8°.); – „Mały zwierzyniec dla grzecznych dzieci jako abecadlnik z nauką metodyczną czytania“, d. i. Kleiner Thiergarten für artige Kinder, gleichsam als ABC-Buch mit methodischem Leseunterricht (ebd. 1850, 8°.); – „Przegląd form gramatycznych języka staropolskiego“, d. i. Uebersicht der grammaticalischen Formen der altpolnischen Sprache (ebd. 1857, 8°.); gleichsam ein Anhang zu dem vom Unterrichtsministerium angeordneten Lesebuche. „Wypisy polskie dla szkól galicyjskich“, d. i. Polnische Lesestücke für die Schulen in Galizien; – „Wstępna gramatika polska na klasę I szkół początkowych“, d. i. Einleitende polnische Sprachlehre für die erste Classe der Elementarschule (ebd. 1852, 8°.; 2. Ausg. 1856; 3. Ausg. 1859); – „Budowa języka polskiego pojaśniona wykładem historycznym porównawczym w zakresie indoeuropejskim i w okręgu słowiańsczyzny“, d. i. Bau der polnischen Sprache, historisch beleuchtet und verglichen im Verhältniß zu den indoeuropäischen Sprachen und in jenem zu den slavischen Sprachen überhaupt (Prag 1863, 8°.). In čechischem Idiom gab er heraus: „Nástyn dějin pisemnictvi u Polakův“, d. i. Skizze der Literaturgeschichte der Polen (Prag 1858), Sonderabdruck aus dem „Časopis českeho Mus.“ [1858, S. 397]. Von Suchecki ist auch eine wenngleich kleine Arbeit in deutscher Sprache gedruckt, und zwar in der von Dr. I. J. Hanuš herausgegebenen Zeitschrift „Kritische Blätter für Literatur und Kunst“ (Prag, Kober, 8°.), im II. Jahrgang (1858), Nr. 22: „Ein Blick auf die neuere Literatur der Polen“, worin er eine „heimatlich romantische Richtung“ im dritten Jahrzehent des 19. Jahrhunderts, mit Adam Mickiewicz an der Spitze, und die „historisch-nationale Wendung“ im fünften Jahrzehent des laufenden Jahrhunderts, mit Vincenz Pol und Rzewuski als Führern, unterscheidet und als Bindeglied beider im vierten Jahrzehent den jüngst gefeierten Jos. Kraszewski bezeichnet.

Rycharski (Lucyan Tom.), Literatura polska w historyczno-krytycznym zarysie, d. i. Die polnische Literatur im historisch-kritischen Grundriß (Krakau 1868, Himmelblau, gr. 8°.) Bd. II, S. 350.