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BLKÖ:Sues, Johann (Maler)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sueß, Joseph Alois
Band: 40 (1880), ab Seite: 289. (Quelle)
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3. Johann Sues, ein trefflicher Krakauer Maler des 15. u. 16. Jahrhunderts, aus Nürnberg gebürtig. Nagler, Doppelmaier, der doch alle Nürnberger Künstler aufzählt, und die anderen Verfasser von Kunstlexicis kennen und nennen ihn nicht, was wohl dem Umstande beizumessen ist, daß Sues sich frühzeitig nach Polen begab. Die geschätzten polnischen Kunstforscher Ambros Grabowski [Bd. V, S. 291] und Joseph Łepkowski sind die Ersten, die über ihn und seine Arbeiten ausführlicher berichten. Sues kam zu Anfang des 16. Jahrhunderts nach Krakau und muß sich, wie aus seinen in dieser Stadt zahlreich befindlichen Werken erhellt, daselbst entweder sehr lange aufgehalten oder gar bleibend niedergelassen haben. In der Krakauer Malerzunft war er jedoch nicht aufgenommen, wie dies aus Wilhelm Gąsiorowski’s „Krakauer Zunftbuch“ (Cechy Krakowskie. Zeszyt I. Malarze Krakowscy) hervorgeht, in welchem sein Name nicht verzeichnet ist. Sein Vater, Conrad mit Vornamen, war seines Zeichens ein Schneider. Er selbst aber soll im Jahre 1474 Mitglied des Nürnberger Stadtrathes gewesen sein. Grabowski vermuthet, daß derselbe dem berühmten Veit Stos nach Krakau nachgezogen. Es ist anzunehmen, daß eine größere Anzahl seiner daselbst geschaffenen Bilder im Laufe der Zeit zu Grunde oder verloren gegangen. Man kennt von ihm in der St. Floriankirche auf dem Kleparz (Name einer Vorstadt Krakaus) vier Oelgemälde an den Seitenpfeilern, darstellend „Scenen aus dem Leben des h. Johannes“. Genannte Kirche besaß noch sechs andere Bilder unseres Künstlers, aber diese sind – zwei derselben gar erst in den letzten Jahren – zu Grunde gegangen. In der Schatzkammer der Marienkirche befinden sich an den Thüren des Schrankes eilf Bilder von ihm: „Scenen aus dem Leben der h. Katharina“, mit folgender Bezeichnung: „Hanc divae virginis Catherinae historiam Johannes Sues Norimbergen. civis faciebat anno Dni 1515 K. Dieselbe Kirche birgt in der Capelle des h. Johannes des Täufers, einst die Boner’sche Capelle genannt, einen „h. Johannes“ von ihm. Er ist bezeichnet: „Hanc divi Johannis Apostoli historiam Johannes Sues civis Norimberg. complevit 1516 K. Eine Copie dieses Gemäldes nahm J. Łepkowski in sein Werk über die Alterthümer der Stadt Krakau auf. Diese Arbeiten verrathen einen Maler von nicht gewöhnlicher Bedeutung. Der Kunstkritiker Joseph Kremer [Bd. XIII, S. 195] sagt von diesen Gemälden: „Sie vereinigen mit der Einfachheit der altdeutschen Schule ganz den zauberischen Reiz der Italiener... Auf dem Bilde, welches das Martyrthum des h. Johannes darstellt, ist dieser mit seinem Geiste schon im Himmel, während sich irdische Schönheit über seine ganze Gestalt ergießt“. [Łepkowski (Joseph), Starożytne pomniki Krakowa, d. i. Die alterthümlichen Denkmäler Krakaus, S. 106–112. – Grabowski (Amb.), Skarbniczka naszej Archeologji, d. i. Schatzkästlein unserer Archäologie (Leipzig 1854, Lex.-8°.) S. 52. – Kremer (Jos.), Listy z Krakowa, d. i. Brief aus Krakau (ebd. 1843) Bd. I, S. 183.] –