BLKÖ:Szarka, Caspar
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 41 (1880), ab Seite: 179. (Quelle) | |||
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Noch sind von Trägern dieses Namens anzuführen:
1. Caspar Szarka (geb. zu Lukafalva im Eisenburger Comitate 10. August 1635, gest. zu Hrussó 18. October 1683). Aus einer ungarischen Adelsfamilie. Gegen den Willen seines Vaters trat er, demselben entfliehend, im Alter von 18 Jahren zu Leoben in den Orden der Gesellschaft Jesu. Nach abgelegten Gelübden, erlangter Doctorwürde und vergeblichen Versuchen, als Missionär über das Meer zu gehen, versah er mehrere Jahre ein Lehramt zu Tyrnau, wurde dann Kanzler der dortigen Akademie, trug als solcher heilige Schrift und canonisches Recht vor und war überdies im Predigtamte thätig, wobei ihm eine glänzende Beredtsamkeit zu Statten kam. Darauf wurde er Rector und Novizenmeister zunächst in Trentschin, dann in Tyrnau, und erwarb sich durch seine musterhafte, Gott geweihte Lebensweise solche Achtung, daß man ihn der höchsten Kirchenwürde des Reiches würdig hielt und ihn allgemein nur den Engel (angelus) nannte. Im Jahre 1683 nahmen Ihn die Tököly’schen Rebellen gefangen, und er sollte als Sclave an die Türken ausgeliefert werden. Als der Vorsteher des Franciscanerklosters Versuche machte, ihn zu befreien, zog er es vor, gefangen zu bleiben und ferneres Ungemach zu erleiden. So wurde er auf einem Bauernwagen nach Szomoly gebracht, wo er drei Tage und Nächte unter freiem Himmel bewacht zubringen mußte. Darauf schleppte man ihn in den Kerker der Burg Temetvény, in welchem er einen Monat schmachtete. Nach Hrussó geführt, erlag er den Leiden seiner Haft. Während seines Aufenthaltes in Temetvény soll er, wie Stöger berichtet, die Schicksale vorausgesagt haben, von denen sein Land in der That später heimgesucht wurde. Er schrieb mehreres. Seine geistlichen Selbstgespräche werden in Handschrift im Wiener Collegium bei St. Anna aufbewahrt; im Druck erschien von ihm: „Liber de vera Religione“ (Tyrnaviae 168., 12°.), und in magyarischer Sprache: „Jézus társaság regulái“, d. i. Regeln der Gesellschaft Jesu (Tyrnau 1687, 8°.). [Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 346. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 532.] –