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BLKÖ:Todesco, die Familie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Todesco, Hermann
Band: 45 (1882), ab Seite: 226. (Quelle)
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Ueber die Familie Todesco. Vater Hermann Todesco lebte noch nicht in der Ordensära, welcher sein Sohn Eduard[WS 1] in Folge des Ordens der eisernen Krone erster Classe den Ritter- und zweiter Classe im Jahre 1869 den Freiherrenstand verdankt. Der Geist der Humanität, der den Vater vorweg adelte, beseelt auch den Sohn, der bereits 1854 dem Minister des Innern einmalhunderttausend. Gulden in Verschreibungen der einheitlichen österreichischen Staatsschuld mit der Bestimmung übergab, daß davon 60.000 fl. dem von dem Erzherzoge Albrecht gestifteten Vorschußfonds für unbemittelte k. k. Officiere und 40.000 fl. der Speise-Anstalt für arme israelitische Studirende in Wien gewidmet werden. Eine andere große Stiftung errichtete er im Jahre 1877, als er 50.000 fl. Börsenbau-Anlehen zu dem Zwecke spendete, daß von den jährlich entfallenden Zinsen von 2350 fl. dem Badener Todesco-Hospiz die Summe von 500 fl. zugewiesen, der Restbetrag aber in der Weise an verschämte Arme vertheilt werde, daß kein Armer eine Unterstützung unter 100 fl., und keiner eine solche über 200 fl. erhalte. Der Vorstand der israelitischen Cultusgemeinde hat über jedes Bittgesuch in der Plenarsitzung zu entscheiden. Eine Tochter des Freiherrn Eduard Todesco, der als Banquier Chef der Firma „Hermann Todesco’s Söhne“ in Wien, ferner Commercienrath und Director der k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn ist, reichte 1864 ihre Hand dem Engländer Henry Worms, und fand die Vermälungsfeier in großartiger Weise in dem von dem Baron erbauten prächtigen Palais auf dem Kärnthnerringe statt. – Des Freiherrn Eduard Bruder Moriz Ritter von Todesco[WS 2], Gesellschafter des Bankhauses „Hermann Todesco’s Söhne“, starb in Wien am 17. Juli 1873 im Alter von 57 Jahren. Ein kurzer Nachruf widmet ihm die Bemerkung: „daß er als Kunstmäcen sich bekannt gemacht“. – Ein Hermann Freiherr von Todesco (geb. 1850, gest. zu Bazson im Veszprimer Comitate Ungarns im Juni 1876), ist ein Enkel Hermann Todesco’s, dessen Lebensskizze wir oben mitgetheilt haben, und ein Sohn des Freiherrn Eduard. Im Jahre 1872 gefährdete der junge Baron durch einen unglücklichen Sprung mit dem Pferde sein Leben, dessen Erhaltung er dem berühmten [227] Arzte Professor Pitha zu danken hatte. Aber vier Jahre später raffte den 26jährigen der Tod hin. In einem dem jungen Verblichenen gewidmeten Nachrufe heißt es: „daß er sich durch besonderes Interesse für gemeinnützige und wissenschaftliche Interessen ausgezeichnet habe“. [Illustrirtes Wiener Extrablatt, 1872, Nr. 98: „Hermann Todesco junior“; Nr. 213: „Ein Millionär von der Ringstraße“, mit Porträt Eduard Todesco’s.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Eduard von Todesco (Wikipedia).
  2. Moritz von Todesco (Wikipedia).