BLKÖ:Udvardy, Ignaz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Uchazy, August
Nächster>>>
Udvardy, Johann
Band: 48 (1883), ab Seite: 214. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Ignácz Udvardy in Wikidata
GND-Eintrag: 104331712, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Udvardy, Ignaz|48|214|}}

Udvardy, Ignaz (gelehrter Theolog, geb. zu Pápa im Veszprimer Comitate Ungarns am 1. August 1810). Iván Nagy in seinem ungarischen Adelswerke: „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“, gedenkt wohl in zwei Zeilen einer ungarischen Adelsfamilie Udvardy, ob aber der obige Ignaz und der folgende Johann [215] derselben angehören, ist aus seiner Mittheilung nicht ersichtlich. Ignaz besuchte das Gymnasium in Táta und legte dann die philosophischen Jahrgänge als Seminarist in Tyrnau zurück. Da er sich dem geistlichen Berufe widmen wollte, so wurde er 1828 auf das Centralseminar in Pesth geschickt, wo er die theologischen Studien beendete. Erst 22 Jahre alt, versah er anfänglich, 1832, ein Predigtamt und trug dann als Supplent zu Veszprim Kirchengeschichte vor. 1833 erlangte er die theologische Doctorwürde und noch im nämlichen Jahre die Priesterweihe. 1835 erfolgte seine Ernennung zum Professor der Kirchengeschichte in Veszprim und zugleich zum Beisitzer des Rathes über Ehen- und Ordensgelübde. 1849 nahm er den Ruf als bischöflicher Kanzleidirector an, entsagte aber dieser Stelle schon im nächsten Jahre, und beschränkte sich ausschließlich auf sein kirchengeschichtliches Lehramt. Im Jahre 1847 wurde er Mitglied der Pesther theologischen Facultät. Außer mehreren in Fachblättern enthaltenen theologischen Abhandlungen gab er folgende selbstständige Werke heraus: „A romai ker. kath. egyházi jogtan“, d. i. Römisch-katholische Kirchenrechtslehre (Buda 1843, 2. Aufl. Veszprim 1846), von der Pesther theologischen Facultät eines Stiftungspreises für würdig befunden; – und „A protestantismus köztörténeti fejleménye különös figyelemmel Magyar- s Erdélyországra“, d. i. Die allgemeine geschichtliche Entwickelung des Protestantismus mit besonderer Rücksicht auf Ungarn und Siebenbürgen (1847). Ob Ignaz Udvardy noch lebt, ist uns nicht bekannt; im Staatsschematismus kommt sein Name nicht mehr vor.

Toldy (Ferencz). A magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Pesth 1864 bis 1865, Gustav Emich, gr. 8°.) S. 305 und 306.