BLKÖ:Weiß, Albert
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 54 (1886), ab Seite: 148. (Quelle) | |||
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[149] und ärztlicher Pflege, mit Kleidung. Büchern, Schulrequisiten u. d. m. ununterbrochen unterstützt und seit vier Jahren keine Beiträge zu diesem Zwecke mehr eingehoben wurden, in meiner Verwahrung ein Fond, bestehend aus Staatsschuldverschreibungen im Nennwerth von 4700 fl. Conventionsmünze und 36 fl. 30 kr. Wiener Wahrung.“ Nach der Bestimmung des Stifters sind nun von den Interessen dieses Capitals auf Stipendien für arme fleißige und gesittete Studirende jährlich 60 fl., für die vom Gymnasialdirector Král gegründete Unterstützungsbibliothek, aus welcher arme Gymnasiasten mit den nöthigen Lehr- und Hilfsbüchern versehen werden, jährlich 50 fl. und der Rest für ärztliche Pflege, Arzeneien und sonstige Unterstützungen armer Schüler, die Fondserträgnißüberschüsse aber zu einer neuen Auflage des Gebetbuches und zur Vermehrung der Zahl, dann zur Erhöhung des Betrages der Stipendien auf 50 fl. zu verwenden. Die Stiftung trat noch im Jahre 1856 zu Lebzeiten des Stifters, der darüber selbst verfügte, ins Leben. [Notizenblatt der historisch-statistischen Section der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Redigirt von Christian Ritter d’Elvert (Brünn, 4°.) Jahrg. 1857, Nr. 10, S. 80: „Weiß’sche Stiftungen am Gymnasium zu Brünn.] –
3. Albert Weiß (Religionslehrer, geb. in Mähren zu Beginn des laufenden Jahrhunderts). Er widmete sich nach beendeten Vorbereitungsstudien dem geistlichen Stande und trat, nachdem er die Priesterweihe empfangen hatte, die Religionslehrerstelle am Gymnasium zu Iglau an, welche er dann mit jener am Brünner Gymnasium vertauschte. An letzterem stand er noch 1856 in Thätigkeit. Durch eine humane Stiftung zu Gunsten der studirenden Jugend hat er sich selbst das schönste Denkmal gestiftet. Zur näheren Bezeichnung seiner Stiftung bedienen wir uns aber am zweckmäßigsten der Worte, mit denen er seine Stiftungsurkunde einleitet, die er 1856, kurz vor seinem beabsichtigten Austritte aus dem Lehramte, ausstellte. Sie lauten: „Als ich bei meiner Uebersetzung von Iglau nach Brünn fand, daß viele fremde und arme Studirende das Gymnasium besuchen, welche im Falle einer Erkrankung sich selbst überlassen, ohne Pflege, ohne Arzt, ohne Arzeneien kümmerlich dahinsiechten, so faßte ich den Entschluß, das Mitleiden ihrer vermöglicheren Mitschüler anzuregen, um durch deren milde Beiträge dem Bedürfnisse solcher unglücklichen Studirenden abzuhelfen, dann stellte ich ein Gebetbuch für Gymnasialschüler zusammen, welches bereits viermal aufgelegt, zum Besten armer Studirender verkauft wurde. Der Allbarmherzige segnete mein Beginnen, die Kreuzer sammelten sich zu Gulden, Menschenfreunde steuerten bei und nachdem bei Vereinigung der philosophischen Lehranstalt mit dem Gymnasio die von der ersteren zu gleichem Zwecke gesammelten Beiträge mir eingehändigt worden, so erliegt dermalen, obgleich durch 25 Jahre viele Studirende mit Arzeneien