BLKÖ:Zaillner, Innocenz
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 98. (Quelle) | |||
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Zaillner, Innocenz (Mitglied des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes, geb. in Wien am 24. October 1828). Er gehört einer niederösterreichischen Familie an, die schon zur Zeit der Rákóczy’schen Unruhen blühte, damals dem Staate durch financielle Unterstützung beisprang und sich außerdem durch Hebung des österreichischen Exportgeschäftes Vermögen und Verdienste erwarb. Er studirte die Rechte an den Hochschulen Prag und Wien, erlangte 1832 den juridischen Doctorgrad, trat dann bei der Finanzprocuratur von Wien in den Staatsdienst, in welchem er nach Linz und 1856 als Finanzprocuratursadjunct nach Krakau versetzt wurde. Im Jahre 1860 erhielt er eine Advocatenstelle in Proßnitz, um welche er sich beworben hatte. Seit dem Jahre 1861 betheiligte er sich lebhaft an der Leitung der liberalen Partei, für die er auch journalistisch thätig war. 1864 wurde er in die Stadtvertretung von Proßnitz gewählt und mit dem Amte des Bürgermeister-Stellvertreters betraut. Die Erfahrungen, die er auf früheren Reisen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz gesammelt, suchte er in dem Gemeinwesen, zu dessen Mitleitung er berufen worden war, zu verwerthen und regte mancherlei nützliche Einrichtungen an, darunter auch die Errichtung eines Local-Credit- und Pfandinstitutes. Während der preußischen Invasion trat er mit großer Energie dem General Steinmetz entgegen, mit welchem er ein merkwürdiges Zwiegespräch hatte, welches seinerzeit die Zeitungen veröffentlichten. Aus den Wahlen zum Landtag 1867 ging er in Hotzenplotz für die mährischen Enclaven als Deputirter hervor. Seit dieser Zeit wurde er bis 1874 bei jeder Erneuerung des Landtages, in welchem er zur deutschen Verfassungspartei hielt, wiedergewählt. Am 10. April 1867 erfolgte seine Wahl in das Abgeordnetenhaus des Reichsrathes, dem er noch einmal in der Session 1871/74 angehörte. Im gemäßigten Dualismus sah Dr. Zaillner den einzig möglichen Weg, aus dem staatsrechtlichen Labyrinthe herauszukommen. Anläßlich seiner Wirksamkeit im Reichsrathe überreichte ihm die verfassungstreue Partei in Proßnitz am 15. Mai 1867 eine Dankadresse und überdies einen kostbaren kunstvoll aus Silber getriebenen Tafelaufsatz.
- Aquarellen aus den beiden Reichsstuben. Von J. J. K(raßnigg). Zweite Abtheilung (Wien 1868, Waldheim, 12°.) S. 50. – Wiener Zeitung, 1867, Nr. 117, S. 566: „Ovation“.
- Charge. In dem illustrirten Spott- und Witzblatt „Bombe“ vom 2. März 1873. Nr. 10. Ueberschrift: „Dr. Zaillner“. Zeichnung von C. v. Štur.