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BLKÖ:Zallinger zum Thurn, Johann Baptist

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 59 (1890), ab Seite: 115. (Quelle)
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Zallinger zum Thurn, Johann Bapt. (gelehrter Jesuit, geb. zu Bozen in Südtirol 16. August 1731, gest. daselbst 11. Juli 1785). Bruder der beiden Vorigen und der älteste von 13 Geschwistern. Auch er trat in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er, wie es Sitte in demselben, seine Verwendung im Lehramte fand. Anfangs lehrte er in den Humanitätsclassen am Gymnasium zu Trient, später philosophische Disciplinen am dortigen Lyceum. Fromm und geistreich wie seine beiden Brüder, war er mit den besten Schriftstellern seiner Zeit bekannt und erhob sich bald kräftig über den ehemaligen scholastischen Wust, welcher Kopf und Herz verwirrte und verdunkelte. 1767 wurde er als Professor der Naturlehre an die Universität in Innsbruck berufen, wo er mit großem Beifall seine Vorträge hielt. Die Zahl seiner Schriften ist nicht groß, doch zeigen sie seinen Forschergeist, und seine Schrift über den Ackerbau in Tirol wurde mit dem Preise gekrönt. Im Druck erschien von ihm: „Conspectus assertionum ex universa philosophia tam theoretica quam practica“ (Tridenti 1766, 4°.); – „Abhandlung von den schleunigen und zuverlässigen Hilfsmitteln, den Ackerbau in Tirol zu verbessern und zu vermehren, wie auch dem anscheinenden Holzmangel werkthätig zu steuern“ (Innsbruck 1769; Wien, Trattner, gr. 8°.); – „Dissertatio de viribus materiae“ (Oeniponti 1769, 4°.); – „Dissertatio de ortu frugum ex mechanismo plantarum deducta“ (ib. 1769); – „Dissertatio de incremento frugum“ (Wien 1771, Trattner, gr. 8°.); – „Dissertatio de morbis plantarum cognoscendis et curandis ex phaenomenis deducta“ (Oenip. 1773, 4°.). Nach Aufhebung seines Ordens zog sich Zallinger von aller Lehrthätigkeit zurück und begab sich zu seiner Mutter nach Bozen, wo er im besten Mannesalter starb.