BLKÖ:Zaruba, die Adelsgeschlechter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Zaruba d’Oroszova, Joseph |
Nächster>>>
Zaruba, Caspar | ||
Band: 59 (1890), ab Seite: 192. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[193] Hustirczan flüchtete sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, nachdem er wegen an seiner eigenen Schwester verübter Nothzucht aus dem Lande hatte fliehen müssen, zu den Türken, wo er nach und nach zu hohen Ehren gelangte und zuletzt Pascha und Commandant der Festung Neuhäusel wurde. Bei der Erstürmung derselben durch die Oesterreicher 1685 fand er seinen Tod. Nach Einigen soll er von den eindringenden Oesterreichern zusammengehauen worden sein, nach Anderen habe er, um nicht in die Gewalt der Sieger zu fallen, selbst Gift genommen. – Sein Adoptivsohn Ali wurde durch einen kaiserlichen Officier vor der Wuth der Soldaten gerettet und später von dem Erbprinzen von Hannover in besondere Obhut genommen; derselbe brachte ihn in ein kaiserliches Kürassier-Regiment, in welchem Ali zum Rittmeister vorrückte. Später trat dieser, der nun den Namen Alinberg angenommen hatte, in hannoversche Dienste über, in welchen er als Oberst starb. – Ein Franz Berthold Zaruba von Hustirczan erlangte am 26. Jänner 1729 die steirische Landmannschaft. Andere Zaruba standen in höheren Staatsämtern, so bekleidete ein Johann Adam die Würde des kön. böhm. Landeshauptmannes im Königgrätzer Kreise; ein Joseph Anton (gest. 6. Jänner 1744) war kön. ungar. geheimer Rath und Kämmerer, und durch Heiraten ihrer Söhne und Töchter stand diese Familie mit ansehnlichen Geschlechtern des Kaiserstaates, mit den Freiherren und Grafen Kochtizki, von der Lippe, Woracziczky, Roggendorf, Salm, Cavriani und Anderen in verwandtschaftlicher Verbindung. Die Adelsfamilien Zaruba sind sämmtlich erloschen, während bürgerliche Zaruba noch in Böhmen, Tirol (Andreas Zaruba, ein ausgezeichneter Waffenschmied) vorhanden sind. [Hellbach (Johann Christian von). Adelslexikon oder Handbuch über die historischen genealogischen Nachrichten vom hohen und niederen Adel besonders in den deutschen Bundesstaaten u. s. w. (Ilmenau 1826, B. F. Voigt, 8°.) Bd. II, S. 805. – VIasák (Franz). Der altböhmische Adel und seine Nachkommenschaft. Nach dem dreißigjährigen Kriege (Prag 1866. kl. 8°.) S. 47. – Lumír (čechisches Unterhaltungsblatt) herausgegeben von Mikowec. 1862, Nr. 13, S. 306: „Bašu turecky Čech“]. –
Es gibt zwei Adelsgeschlechter des Namens Zaruba. Ein böhmisches freiherrliches, Zaruba von Hustirczan, welches in mehreren Linien blühte, die sämmtlich bereits erloschen sind, und die Zaruba von Oroszova, denen unser tapferer oben erwähnter Hauptmann angehört. Ein Zaruba von