BLKÖ:Ziegler, Ambros (gest. 1578)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 57. (Quelle)
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Noch sind von Trägern dieses Namens bemerkenswerth:

1. Ambros Ziegler (gest. in Wien 1578). Er stammte aus Württemberg und wurde 1570 von den evangelischen Ständen Kärnthens nach Klagenfurt berufen, wo er mehrere Jahre das Predigtamt ausübte und der ständischen Schule der adeligen Jugend vorstand. Damals tauchte die Secte der Flacianer auf. Diese trägt ihren Namen von Matthias Flacius Illyricus (eigentlich Frankovich aus Albona in Istrien), welcher behauptete, „die Erbsünde, habe die Natur des Menschen völlig verderbt und so durchdrungen, daß sie das Wesen und die Substanz dieser Natur sei“. Auch in Kärnthen fand der Flacianismus Eingang, und die Stände waren zuletzt bemüssigt. alles Disputiren über die Erbsünde unter der Strafe der Relegation zu verbieten. Es half aber nichts, und Ambros Ziegler mußte mit ein paar Collegen (Pastor Lang und Rector Haubold) im October 1575 das Land räumen. Nun folgte er 1576 einem Rufe der evangelischen Stände im Lande unter der Enns und übernahm das Pfarramt Hernals vor der Linie Wiens. Im Streite über die Erbsünde erwies er sich keineswegs als Flacianer, die damals im niederösterreichischen[WS 1] Adel- und Ritterstande großen Anhang hatten und den ihnen unbequemen Ziegler wegzuschaffen trachteten. Es entstanden aus diesem Anlaß Controversen, an denen der Adel beider Parteien regen Antheil nahm. und jener Theil, der zu Ziegler hielt, war ernstlich bestrebt, [58] den auch sonst würdigen Pastor zu halten. Aber mitten unter diesen religiösen Kämpfen starb der schon längst leidende Ziegler. Ob er Verfasser der Schrift: „Signa et prodigia in sole et luna anno 1557 visa ab Ambrosio Ziegler descripta. Viennae apud Raphaelem Hoffhalter“, können wir nicht sagen. [Bergmann (Joseph). Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates vom sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhunderte. In treuen Abbildungen mit biographisch-historischen Notizen (Wien 1844 bis 1857, Tendler, 4°.) Band II (1857), S. 42–47: Ambrosius Ziegler mit Abbildung der auf ihn geprägten Medaille auf Tafel XVII, Nr. 80.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: niederösterreischen