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BLKÖ:Habsburg, Sigismund Franz von Tirol

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 7 (1861), ab Seite: 148. (Quelle)
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283. Sigismund Franz von Tirol, Erzherzog von Oesterreich (geb. 27. November 1630, gest. 25. Juni 1665). Sohn des Erzherzogs Leopold V. von Tirol [Bd. VI, Nr. 169] aus dessen Ehe mit Claudia von Florenz. Vermält, aber nur durch Procuration, war Erzherzog Sigismund Franz mit Hedwig Augusta[WS 1], Pfalzgräfin von Sulzbach (geb. 15. August 1650, gest. 23. November 1681), aber der Erzherzog starb früher, ehe die Heirath stattgefunden. Mit 14 Jahren – 1644 – wurde Sigismund Franz Bischof von Gurk, zwei Jahre später von Augsburg, zuletzt, 1662, Bischof von Trient, aber schon 1658 dazu postulirt. Als sein Bruder Ferdinand Karl[WS 2] ohne Erben gestorben war, verließ er, seine Würde niederlegend, den geistlichen Stand, vermälte sich durch Procuration mit Hedwig Augusta, Prinzessin von Pfalz-Sulzbach, starb jedoch, vom Schlage getroffen, erst 35 Jahre alt, ehe die Ehe in Wirklichkeit vollzogen wurde. Er war der Letzte seiner Linie und Tirol kam, wie schon früher unter einem Sigismund [s. d. Vorigen], von dem es Kaiser Maximilian I. erwarb, nun zum andern Male an die regierende Hauptlinie des Habsburger Hauses, denn Kaiser Leopold I. beerbte den Erzherzog. Seit dieser Zeit ist Tirol – einzelne durch Kriegsfälle veranlaßte Besitzveränderungen von kurzer Dauer ausgenommen – immer mit der österreichischen Monarchie vereint geblieben. Kaiser Leopold weigerte sich anfänglich der Pfalzgräfin Hedwig Augusta den Titel einer österreichischen Erzherzogin und die ihr zukommende Apanage zu geben und schützte als Grund vor, daß die Ehe nicht vollzogen sei; später aber willigte er darein.

Allgem. historisches Lexikon (Leipzig 1730 u. f., Thom. Fritschens Erben, Fol.) Bd. IV, S. 491 [nach diesem geb. 18. November 1630, gest. 15. Juni 1665]. – Brandeis (Comes a), Fama Austriaca, p. 343. – Porträte. 1) (S. Grimm sc.) (8°.); – 2) M. Kusell sc. (Fol.); – 3) C. Waumans sc. (8°.).

Anmerkungen (Wikisource)