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BLKÖ:Hohenembs, Franz Wilhelm Rudolph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hohenegger, Laurenz
Band: 9 (1863), ab Seite: 188. (Quelle)
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Hohenembs, Franz Wilhelm Rudolph Graf von und zu (Feldmarschall, geb. zu Vaduz 1686, gest. zu Brünn 21. April 1756). Entstammt einem alten, vorarlbergischen, weitverzweigten Adelsgeschlechte, welches einige berühmte Namen aufzuweisen hat, zur Zeit aber von männlicher Seite erloschen ist und nur noch in einem weiblichen Sproßen fortblüht. Franz Johann Rudolph, gemeiniglich Franz Rudolph genannt, ist der Sohn des Grafen Jacob Hannibal (III.) Friedrich, des Stifters der älteren Linie (geb. 7. März 1653, gest. zu Wien 1730), aus dessen Ehe mit Amalia Freiin von Schauenstein (geb. 1652, gest. 20. April 1734). Graf Franz Rudolph trat 1707 – also erst 21 Jahre alt – als Rittmeister in das Graf Falkenstein’sche Kürassier-Regiment, wurde im Jänner 1710 General-Adjutant, Anfang 1715 Oberstlieutenant, am 1. October 1723 Oberst, 27. October 1733 General-Major und in Anerkennung seiner, in den italienischen Feldzügen bewiesenen Tapferkeit, am 9. Juni 1734 Feldmarschall-Lieutenant, auch erhielt er am 4. Jänner 1735 das Kürassier-Regiment Jung-Savoyen, zur Zeit Nr. 8. Am 17. April 1736 wurde er wirklicher Hofkriegsrath und am 12. März 1741 General der Cavallerie. Als solcher focht er in den schlesischen Kriegen, bei Mollwitz (10. April 1741), befehligte bei Chotusitz (17. Mai 1742) die Reiterei des rechten Flügels. In den zwei folgenden Jahren, 1743 bis Mitte 1744, focht er unter dem Oberbefehle des Herzogs Karl von Lothringen gegen Kaiser Karl VII., Churfürsten von Bayern. Im zweiten schlesischen Kriege befehligte er das bei Jaromirz in Böhmen aufgestellte Armeecorps und focht bei Habelschwert (13. Februar 1745), bei Hohenfriedberg (4. Juni) und bei Saar (30. September d. J.). Am 9. October 1745 zum Feldmarschall ernannt, hatte er die Aufgabe, mit seinem Armeecorps die Grenzen Böhmens zu decken, bis der Friede von Dresden (25. December 1745) allen Kämpfen ein Ende machte. Noch ernannte ihn am 7. August 1751 das Reich zum katholischen General der Cavallerie. Die letzten Lebensjahre brachte er in Brünn als commandirender General zu, wo er auch im Alter von 70 Jahren starb. Die Regierung seiner Grafschaft hatte er schon 1718 von seinem Vater übernommen; er erbaute die Pfarrkirche des Städtchens Bistrau, deren Grundstein er am 8. Juni 1722 legte, und das Schloß Frischenberg unweit Bistrau. Von seinen drei Gemalinen starben die zwei ersten, Lida de Hautefort Marquise de Surville (geb. 17. Jänner 1694, vermält 1711, gest. 1715), und M. Anna Margaretha Freiin von Thurn und Valsassina (geb. 22. October 1694, vermält 1718, gest. 2. Mai 1730), kinderlos; aus der dritten Ehe mit Franzisca Romana de la Roche (vermält 1733, gest. 20. August 1752) stammen zwei Töchter: Karoline (gest. 1772), vermält 1762 mit Joh. Bapt. Freiherrn von Voß, k. k. Feldmarschall-Lieutenant (gest. 1783), und Maria Franzisca (gest. zu Prag), vermält mit Johann Franz Grafen von Kulhanek (gest. um 1798), von dessen jüngster Tochter Karoline, vermälten Freiin von Langet, die zur Zeit zu Prag lebende Ernestine Freiin von Langet (geb. zu Prag 3. März 1804), seit 1848 Besitzerin der Fideicommiß-Herrschaft Bistrau, unvermält und der [189] letzte weibliche Sproße des ganzen Geschlechts, abstammt.

Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Classe (Wien 1861, Staatsdruckerei, 4°.) Bd. XI, S. 72–81.