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BLKÖ:Hohenlohe-Ingelfingen, Friedrich Karl Wilhelm Fürst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 9 (1863), ab Seite: 194. (Quelle)
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Hohenlohe-Ingelfingen, Friedrich Karl Wilhelm Fürst (Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu H. Ingelfingen 1752, gest. zu Kaschau 16. Juni 1815). Sohn des Grafen und Reichs-Feldmarschalls [195] Heinrich August [s. d. Quellen]. War mit 19 Jahren Oberlieutenant im später aufgelösten Kürassier-Regimente Anspach und kam als Rittmeister zu Coburg-Dragoner. Am 9. November 1781 wurde er Major bei Waldeck-Dragoner. Im Regimente rückte er zum Oberstlieutenant (1. Mai 1784) und zum Obersten vor (11. Februar 1790), letzteres anläßlich seines Wohlverhaltens im Kampfe gegen die Türken, gegen die er in Croatien bei Dubicza, Berbir und Belgrad focht. Als der französische Revolutionskrieg ausbrach, kam der Fürst zur Rheinarmee und gab in den Kämpfen des Jahres 1793 wiederholt Proben militärischer Bravour, u. z. bei Landau (12. August), Bienwald (12. September) und im Brompter Walde (26. October). Nicht minder that er sich im Elsaß in den Monaten November und December d. J. hervor. Bei Kaiserslautern (20. September 1794) führte er zugleich mit dem preußischen Dragoner-Regimente Schmettau einen glänzenden Angriff auf die feindliche Infanterie aus, zersprengte ein Bataillon und erbeutete zwei Kanonen; eben so ausgezeichnet kämpfte er bei Oggersheim (9. October). Zum General-Major befördert, zeichnete er sich bei Bacherach (17. December 1795) aus, wo er mit seiner Brigade eine bereits vom Feinde genommene Position wieder nahm und diesen mit großem Verluste zurückdrängte. In der Schlacht bei Stockach gab der Fürst im Vereine mit dem Feldmarschall-Lieutenant Riesch durch eine rechtzeitige Attaque auf die feindliche Cavallerie den Ausschlag zum Siege. Ein gleiches war beim Entsatze von Philippsburg (3. November 1799) der Fall. General Ney war mit dem linken Flügel der französischen Rheinarmee im Enzthale vorgerückt. Der Fürst, der am Zusammenflusse der Enz und des Neckar stand, fand es angezeigt, statt den Angriff abzuwarten, selbst anzugreifen, ging nun selbst über die Enz, fiel die von General Lorcet befehligte Avantgarde bei Löschgau entschlossen an, trieb zuerst sie und als Ney mit dem Hauptcorps heraneilte, auch dieses zurück und stellte sich auf den von den Franzosen innegehabten Puncten an der Enz auf. Ueberdieß hatten die Franzosen große Verluste erlitten, Ney und Lorcet waren verwundet, der linke Flügel der französischen Rheinarmee mußte sich sofort bis Sinsheim zurückziehen und auch der rechte einige Tage später seine feste Stellung verlassen; der Entsatz von Philippsburg war gelungen. In der 60. Promotion (vom 21. November 1799) wurde der Fürst für seine schöne Waffenthat mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet, am 6. Mai 1800 erfolgte seine Ernennung zum Feldmarschall-Lieutenant. Als solcher war er Divisionär in Galizien. Im Jahre 1801 wurde der Fürst erster Inhaber des 2. Dragoner-Regiments, jetzt König Ludwig von Bayern-Dragoner und behielt dasselbe bis zum Jahre 1814, in welchem das Regiment den Namen König Maximilian Joseph von Bayern erhielt, worauf der Fürst dessen zweiter Inhaber wurde. Am 26. December 1809 trat er in den Ruhestand, den er noch 6 Jahre genoß, bis er zu Kaschau, im Alter von 63 Jahren, starb.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 8°.) S. 558, 1741. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon von Hirtenfeld (Wien 1850, 8°.) Bd. III, S. 250.