Zum Inhalt springen

BLKÖ:Liechtenstein, Anton Florian Fürst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 15 (1866), ab Seite: 118. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Anton Florian (Liechtenstein) in der Wikipedia
Anton Florian von Liechtenstein in Wikidata
GND-Eintrag: 12429300X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Liechtenstein, Anton Florian Fürst|15|118|}}

4. Anton Florian Fürst L. (geb. 4. Mai 1656, gest. 10. October 1721), ein Sohn des Fürsten Hartmann aus dessen Ehe mit Sidonia Elisabeth geb. Gräfin Salm-Reifferscheidt. Der Fürst betrat die diplomatische Laufbahn und ging im Jahre 1687 als Botschafter nach Rom. Dorthin waren bisher gewöhnlich Personen geistlichen Standes geschickt worden. Das abhängige Verhältniß aber, in welchem unter allen Umständen ein Botschafter geistlichen Standes zum geistlichen Oberhaupte der Kirche stand, war wenig geeignet, die Prärogative eines kaiserlichen Botschafters zu wahren. Der Fürst ließ es sich nunmehr angelegen fein, die bisherigen Einschränkungen zu beseitigen. Siebenthalb Jahre versah er auf eigene Kosten dieses wichtige Amt. Nach seiner im Jahre 1694 erfolgten Rückkehr ernannte ihn der Kaiser zum Obersthofmeister bei dem Erzherzoge, nachmaligen Kaiser Karl VI., dessen Unterricht in den Wissenschaften der Fürst persönlich leitete. Als Karl, nachdem er im Jahre 1703 König von Spanien wurde, sich in sein Königreich begab, war der Fürst sein treuer Begleiter und wich in allen Kämpfen und mannigfachen Gefahren nicht von des Königs Seite. Als er mit Karl, da dieser nach Kaiser Joseph I. so raschem Tode den Kaiserthron bestieg, nach Deutschland zurückgekehrt war, ernannte ihn dieser zu seinem Obersthofmeister, welche Stelle der Fürst bis zu seinem Tode behielt. Noch sei hier seiner Humanität gedacht, die er bewährte, als im Jahre 1715 in Mähren die Pest ausbrach, bei welcher Gelegenheit sich der Fürst als ein wahrer Vater seiner Unterthanen bewies. Als im Jahre 1711 Fürst Maximilian Anton im Alter von 3 Jahren starb, fiel auf den Fürsten das Majorat der Gundaker’schen Linie zu Mährisch-Krumau, und als gar im Jahre 1712 der Fürst Johann Adam Andreas [s. d. S. 127, Nr. 32], das Haupt der Karolinischen Linie, mit Tode abging und mit ihm der Mannsstamm derselben erlosch, erbte Fürst Anton Florian auch dieses reiche Majorat. Der Fürst war seit dem Jahre 1679 mit Eleonora Barbara Gräfin Thun vermält, welche ihm mehrere Söhne und Töchter gebar, die aus der II. Stammtafel ersichtlich [119] sind. Die Fürstin starb am 10. Februar 1723. Der Fürst war seit 1697[WS 1] Ritter des goldenen Vließes. [Oesterreichische Revue (Wien, Gerold, gr. 8°.) III. Jahrg. (1865), S. 1–80. – Porträte. 1) P. Schenk fec., Fol., in Schwarzk.; – 2) L. Vorstermann sc., ganze Figur; – 3) Joh. Ulrich Biberger sc., Vien. Sculp. Univers. Im Medaillon mit Wappen. Schwarzk. Unterhalb die Verse

Voicy l’illustre Prince issu d’une Maison
Qui tousiours fut d’honneur, et de gloire enrichie.
Ce lustre il en augmente et l’education
D’un des plus grands Cesar ses merites publie.

Auf dem Flattertuch der von einem Engel über dem Medaillon gehaltenen Fanfaren stehen die Worte: „Par ma Fidlelite et par mon Travail“.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1796.