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BLKÖ:Liechtenstein, Johann Adam Andreas Fürst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 15 (1866), ab Seite: 127. (Quelle)
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32. Johann Adam Andreas Fürst L. (geb. 30. November 1656, gest. 18. Juni 1712), ein Sohn des Fürsten Karl Eusebius aus dessen Ehe mit Anna Beatrix Fürstin Dietrichstein. Fürst Johann Adam hat den Glanz seines Hauses mächtig gefördert. Er war ein großer Freund der Künste und Wissenschaften und gründete die an Kunstschätzen der Malerei überaus reiche Gemäldegallerie [siehe Näheres darüber S. 137: IV. Die Gallerie, Bibliothek und anderen Sammlungen der Fürsten Liechtenstein][WS 1], die er in dem eigens erbauten Palaste in der Rossau, wo sie sich noch befindet, unterbrachte. Ferner hat er die Wiener Vorstadt Liechtenthal erbaut, die Bauten auf seinen Herrschaften theils erneuert, theils vergrößert und die Oekonomie auf denselben auf den, für die damaligen landwirthschaftlichen Verhältnisse, höchsten Grad der Ergiebigkeit gesteigert. Am 5. September 1703 entstand über seinen Vorschlag eine öffentliche Bank in Wien, welche von der Stadt und von den Ständen garantirt, sich bald eines solchen Vertrauens erfreute, daß sie schon in den ersten Jahren des spanischen Erbfolgekrieges Millionen dazu herschoß. Der Kaiser Leopold, der ihn schon im Jahre 1694 mit dem goldenen Vließ geschmückt, entsendete ihn zugleich mit dem österreichischen Landesmarschall Grafen Traun im Februar 1708 als Bevollmächtigten an die in Preßburg versammelten ungarischen Stände. Sein plötzlich – in Folge eines Schlagflusses – eingetretener Tod ließ ihn die Beilegung der Rakoczi’schen Unruhen nicht mehr erleben. Von seinen sieben Kindern – zwei Söhne und fünf Töchter – aus seiner Ehe mit Erdmuthe Therese Fürstin Dietrichstein starben beide Söhne in ihrer Jugend noch vor dem Vater, es ging sonach von ihm, als dem letzten männlichen Sproß der Karolinischen Linie des Fürstenhauses Liechtenstein, das Majorat auf die Gundaker’sche Linie über. [Zedler’sches Universal-Lexikon, Bd. XIV, Sp. 945 [nach diesem starb er am 16. Juni 1712).] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Liechstein].