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BLKÖ:Ocskay (Oczkai) von Ocska, Franz Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 20 (1869), ab Seite: 475. (Quelle)
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Ocskay (Oczkai) von Ocska, Franz Freiherr (Entomolog, geb. in Ungarn im Jahre 1775, gest. ebenda 6. August 1851). Ein Sohn des Maria Theresienritters Joseph Freiherrn von O. [s. d. Folgenden], die Schulen besuchte er zu Preßburg, dann trat er, noch ziemlich jung, in die kaiserliche Armee und machte den Rheinfeldzug mit. Schwere Krankheit nöthigte ihn, die Armee zu verlassen, von Blindheit bedroht, konnte er nicht mehr Dienst thun, so zog er sich denn auf seine Güter zurück, wo er sich der Pflege der Künste und Wissenschaften widmete. Er wurde nun ein fleißiger naturwissenschaftlicher Sammler und zog Pflanzen, Thiere und Mineralien in den Bereich seines Sammeleifers. Im Jahre 1829 machte er dem ungarischen Nationalmuseum in Pesth seine schöne Sammlung selbstausgestopfter ungarischer Vierfüßler und Vögel zum Geschenke. Früher schon, im Jahre 1829, war er von seinen Gütern nach Oedenburg übersiedelt und machte von dort aus größere Reisen zu naturwissenschaftlichen Zwecken, so nach Italien, Slavonien, Croatien, welche Länder er zu wiederholten Malen besuchte. So brachte er eine der reichsten Insectensammlungen, in welcher eben die Insecten der genannten Länder ungemein zahlreich vertreten waren, zusammen. Sein Sammeleifer erstreckte sich auch auf alterthümliche Gegenstände, darunter vorzugsweise Münzen, deren er sehr seltene, auf Ungarn bezügliche Stücke in seiner Sammlung besaß, auf welche sich in dem Werke „Numi Hungariae“, das im Jahre 1841 in Ofen erschien, öfter bezogen wird. O. war in diesen, mit besonderer Vorliebe gepflegten Gebieten, namentlich aber in jenem der Entomologie, auch wissenschaftlich thätig, und der 16. Band der „Acta Acad. Leopold.“ enthält von seiner Hand eine lateinische Abhandlung über neue Orthopteren, welche Schummel mit Erläuterungen versehen hat. O. war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Vereine, und da er einer alten ungarischen Familie entstammte, k. k. Kammerherr.

Gistel (Johannes), Lexikon der entomologischen Weit, der carcinologischen und arachnologischen (Stuttgart 1846, E. Schweizerbart, 8°.) S. 26 schreibt ihn ganz unrichtig Ockskay d’Ocksko statt Ocskay). – [476] Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliographisches Institut, gr. 8°.) IV. Suppl. Band, S. 937. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die ungarischen Familien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1869, Mor. Ráth, 8°.) Bd. IX, S. 196 [Mit genealogischen Nachrichten über die Familie Ocskay].