BLKÖ:Reisinger, Maximilian Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Reisich, Joseph
Band: 25 (1873), ab Seite: 247. (Quelle)
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Reisinger, Maximilian Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Schönberg in Mähren im Jahre 1776, gest. zu Königgrätz 28. Februar 1848). Entstammt einer wackeren Soldatenfamilie, denn schon sein Vater und Großvater haben als Oberst dasselbe Regiment commandirt, dessen Oberst Freiherr Maximilian R. gewesen, und sein Großvater Joseph R. war von Kaiser Karl VI. mit Diplom vom 4. Juli 1731 in den erbländischen Adelstand erhoben worden. Maximilian R. kam, nachdem er in der Theresianischen Ritter-Akademie ausgebildet worden, [248] am 9. Juni 1790 als Fähnrich in das 12. Infanterie-Regiment, damals Liechtenstein, nachmals Rothkirch, in welchem er innerhalb 23 Jahren, bis 12. November 1813, alle Stufengrade bis zum Obersten durchgemacht und wiederholt wegen Auszeichnung vor dem Feinde außer seinem Range befördert worden war. Er commandirte das Regiment Rothkirch vom 12. November 1813 bis 13. Mai 1815, wurde dann in gleicher Eigenschaft zum Infanterie-Regimente Kaiser Nr. 1 übersetzt, aus welchem er aber bereits am 6. October d. J. rückversetzt wurde und bei demselben bis 19. April 1826 als Oberst blieb. Nun wurde er am 20. April 1826 General-Major und am 30. März 1833 Feldmarschall-Lieutenant, als solcher zuletzt Festungscommandant zu Königgrätz, wo er im Jahre 1848 vor Ausbruch der Wirren desselben im Alter von 72 Jahren starb. Reisinger hat während seiner 58jährigen Dienstzeit 15 Feldzüge, und zwar jene der Jahre 1792, 1793, 1794, 1795, 1796, 1797,1799, 1800, 1813, 1814, 1815 und 1821 mitgemacht, vor dem Feinde sich tapfer und entschlossen bewiesen und bei mehreren Gelegenheiten so ausgezeichnet, daß er in den Relationen rühmend genannt wurde, so im Jahre 1794 bei der Belagerung von Mainz, 1795 bei der Erstürmung der Mainzer Linien, 1799 im Gefechte bei Schöngen und 1809 bei Aspern und Wagram, wo er auch verwundet wurde. In Würdigung seiner langjährigen und ausgezeichneten Dienstleistung wurde er im Jahre 1845 in den erbländischen Freiherrnstand erhoben. – Von seinen Söhnen diente Moriz, nachdem er in der Wiener-Neustädter Militär-Akademie ausgebildet worden, auch in der kais. Armee, und zwar als Lieutenant und Oberlieutenant von 1829 bis 1841 im 6. Feldjäger-Bataillon, aus welchem er im letztgenannten Jahre als Capitän in das Infanterie-Regiment Großfürst Constantin Nr. 18 kam, in diesem im April 1849 zum Major vorrückte, aber schon im folgenden Jahre in Königgrätz starb. Er zeichnete sich in den Junitagen 1848 in Prag, im October bei der Erstürmung Wiens und im Jahre 1849 in Ungarn und Siebenbürgen, namentlich in der Schlacht bei Komorn und bei der Erstürmung Raabs aus. Er liegt an der Seite seines Vaters auf dem Friedhofe in Königgrätz beigesetzt.

Freiherrnstands-Diplom vom 8. Februar 1845. – Oesterreichischer Soldatenfreund, herausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) Jahrg. 1850, Nr. 44, S. 200: „Nekrolog“ des Freiherrn Moriz von Reisinger. – Allgemeine Theater-Zeitung, herausgegeben von Adolph Bäuerle (Wien, 4°.) XLI. Jahrg. (1848), Nr. 57, S. 232. – Wappen. Ein von Schwarz und Blau in die Länge getheilter Schild. In der rechten Schildeshälfte ist die Hälfte eines zur Rechten sehenden silbernen Doppeladlers mit ausgespanntem Flügel und ausgeschlagener rother Zunge zu sehen. In der linken blauen Hälfte steht eine goldene, mit der Mündung rechtsgekehrte, zum Schuß gerichtete Kanone, hinter welcher ein geharnischter Mann mit schwarzem Barette in der Rechten eine Lunte emporhält und den linken Arm in die Hüfte stemmt. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich ein gekrönter Turnierhelm erhebt, aus dessen Krone zwei mit den Sachsen gegen einander gekehrte offene Adlerflügel, deren rechter oben schwarz, unten silbern und deren linker oben golden und unten blau quergetheilt ist, erheben, und denen drei silberne Nägel mit abgerundeten Köpfen und abwärts gerichteten, zusammenlaufenden Spitzen (sogenannte Stucknägel) eingestellt sind. Die Helmdecken sind rechte schwarz mit Silber, linke blau mit Gold unterlegt.