BLKÖ:Starhemberg, Gotthard (bis 1493)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 37 (1878), ab Seite: 177. (Quelle)
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25. Gotthard (gest. zu Linz 1493), ein Sohn Ulrichs des Aelteren aus dessen erster Ehe mit Dorothea von Hohenberg. Bei den Parteiungen, welche während der Regierung des Kaisers Friedrich III. statthatten, hielt Gotthard zum Kaiser, im Gegensatze seines ältesten Bruders Ulrich des Jüngeren, der zu Herzog Albert von Oesterreich stand. Im Jahre 1474 befand sich Gotthard im Zuge des damaligen Landeshauptmanns ob der Enns Reinprecht von Wallsee, welcher das von den Böhmen besetzte Schloß Hörschlag belagerte und befreite. Im J. 1486 folgte Gotthard seinem vorgenannten Bruder Ulrich in der Landeshauptmannschaft ob der Enns und bekleidete diese bis zu seinem Ableben. Im Kriege gegen Mathias Corvinus focht Gotthard als Feldhauptmann, zog 1490 mit seinen Mannen gegen die von den Ungarn bei Ernsthofen erbaute feste Schanze, die „Tettauer Schanze“ genannt, und zwang die Besatzung, nach fünfwöchentlicher Belagerung, zur Uebergabe der Schanze und zum Abzuge, worauf er die Schanze, den festen Thurm, die über die Enns geschlagene Brücke niederreißen und das ganze Werk schleifen ließ. So hatte er das Land von einer schweren Plage befreit, da von dieser Schanze aus die Ungarn ihre Streifzüge unternahmen und die nahe und ferne Umgebung plünderten. Gotthard war zweimal vermält; in erster Ehe 14753 mit Katharina von Scherffenberg und als diese, ohne ihm Kinder geschenkt zu haben, starb, in zweiter Ehe mit Barbara Gräfin von Ortenburg, welche ihm auch nur eine Tochter, Anna, gebar. Nach seinem Tode vermälte sich Barbara 1494 zum zweiten Male, mit Wolf von Eberstorf. –